Recyceltes Teakholz

« Wenn edles Holz ein neues Leben beginnt »

Immer wieder liest man von Möbeln aus recyceltem Teakholz. Es kommt so richtig in Mode, vor allem für Gartenmöbel, aber auch für die Inneneinrichtung. In unserem Magazin erfahren Sie, was es mit dem Recycling von Holz auf sich hat und wie sinnvoll es ist, solche Möbel zu kaufen.

Was versteht man unter recyceltem Teakholz?

Holz gehört zu den nachwachsenden Rohstoffen und kann deshalb als ökologisch akzeptabel gelten. Allerdings verwenden immer mehr Möbelhersteller zertifiziertes Holz aus heimischen Wäldern, um ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Zu den einheimischen Hölzern gehört Teak nicht – die Bäume stammen ursprünglich aus Südostasien und werden heute aber auch in Afrika und Südamerika angebaut. Das bedeutet, dass erstens Urwälder gerodet werden müssen, um an das Tropenholz zu gelangen, zweitens, damit ersteres vermieden werden kann, Plantagen geschaffen werden und drittens der Transportweg sehr lang ist. Von einem umweltfreundlichen Material kann also keine Rede sein.

Aus diesem Grund kam man irgendwann darauf, das Edelholz zu recyceln. Denn schon verwendetes Material ist an vielen Orten zu finden, beispielsweise in Indonesien. Dort stehen alte Holzhütten und -häuser, es gibt Möbel und Schiffe, die aus dem Tropenholz gefertigt wurden und nun nicht mehr gebraucht werden. Material ist also vorhanden, um den Bedarf der westlichen Welt an edlen Hölzern zu decken. Es wird eingesammelt und zu uns gebracht, getrocknet und aufbereitet und kann anschließend recycelt ein neues Leben beginnen.

Recyceltes Teakholz ist also zumindest in der Hinsicht umweltfreundlich, als dafür keine Bäume geschlagen oder Plantagen geschaffen werden müssen. Übrigens muss recyceltes Holz nicht unbedingt schon verbaut gewesen sein. Auch Treibholz in Form von Wurzeln, die irgendwann im Meer gelandet sind und von der Strömung angespült wurden, wird als recyceltes Teakholz bezeichnet.

Ist recyceltes Teakholz günstiger als nicht recyceltes Holz?

Hier muss erwähnt werden, das Teakmöbel aus recyceltem Material im Preis nicht viel günstiger sind als neue Teakholzmöbel.

Das liegt daran, dass es recht aufwändig ist, das gebrauchte Holz aufzubereiten, Brettern zu hobeln und zu verarbeiten.

Neben dem langwierigen Sortieren macht sich ein hoher Werkzeugverschleiß bemerkbar, der daher kommt, dass einzelne Teile Sand oder unsichtbare Nägel enthalten, die Sägeblätter und Hobeleisen stumpf werden lassen.

Eigenschaften von (recyceltem) Teak

Recyceltes Teakholz ist – wie nicht recyceltes auch – sehr witterungsbeständig. Das liegt an den Inhaltsstoffen des Holzes. Das enthaltene Kautschuk ölt die Holzfasern von innen und verhindert, dass Wasser in die Oberfläche eindringt. Deshalb neigt Teak im Gegensatz zu unseren einheimischen Hölzern weniger zum Faulen. Die Oberfläche der Teakmöbel ist orange-braun mit einem goldenen Schimmer.

Stehen die Möbel im Freien, wird die Oberfläche langsam grau. Der Qualität tut das keinen Abbruch.

Ob das Teakholz recycelt ist oder nicht, macht sich in der Optik der Möbelstücke bemerkbar. Während bei neuen Holzmöbeln das Material meist so zusammengestellt wird, dass es ein homogenes Bild ergibt, soll recyceltes Holz durchaus die Spuren seiner Vergangenheit behalten. Beim Recycling ist es auch nicht möglich, ausschließlich einwandfreies Material zu gewinnen.

Verfärbungen durch die Witterung oder durch früher befestigte Metallteile sind ebenso möglich, wie Löcher von Nägeln oder Kerben. Die Bretter und Pfosten, die durch Recycling gewonnen werden, sind ganz unterschiedlich, je nachdem, ob sie stark gehobelt oder nur geschliffen wurden. Erhaltene Holzfasern, die sich nahe der früheren Oberfläche befinden, sind dabei meist dunkler als solche, die im Brettinnern lagen und erst durch Hobeln freigelegt wurden.

Einrichtungsideen

Recyceltes Teakholz wird für unterschiedliche Möbel verwendet. Da gibt es massive, kunstvoll gearbeitete Klostertische, die an die Einrichtung des Mittelalters erinnern und gut in sehr große Räume passen.

Im selben Raum könnten eine Teakholzkommode oder ein Vitrinenschrank stehen, die etwas schlichter gebaut, aber ähnlich massiv sind.

Bei der Einrichtung sollten Sie übrigens immer darauf achten, nicht zu viele Holzarten in einem Raum zu mischen, da sonst ein unordentlicher Eindruck entsteht. Besser ist es, Inseln zu schaffen, die das Auge leiten.

Eher im Industrial Look kommt ein Couchtisch mit Metallgestell daher. Er ist nicht sehr schwer gebaut und wirkt daher unaufdringlich und fügt sich in praktisch jeden Einrichtungsstil ein.

Teakholzmöbel im Garten

Nicht nur in der Wohnung, auch auf der Terrasse und im Garten macht sich recyceltes Teakholz sehr gut. Aufgrund der wasserabweisenden Eigenschaften des Holzes trocknen Teakholztische und -stühle nach einem Regenguss sehr schnell, wenn sie abgewischt werden. Andere Holzarten wie Eiche oder Akazie, die auch gerne zu Gartenmöbeln verarbeitet werden, saugen dagegen das Wasser tief in ihre Poren und trocknen anschließend sehr langsam.

Ein Möbelstück, dass garantiert jedes Wetter aushält, ist die Vintage Gartenbank Andy. Bei diesem Stück wird die Vergangenheit des Holzes so richtig sichtbar. Teilweise finden sich noch Farbreste an den Brettern der Sitzfläche, auch Kerben und Löcher von Bolzen oder Nägeln sind keine Seltenheit. Mit diesem Stück haben Sie etwas im Garten, was ziemlich nah an ein Original aus der fernen Heimat des Teakholzes herankommt.

Oberflächenbehandlung von Teakholzmöbeln

Recycelt oder nicht, Teakholzmöbel müssen eigentlich keiner Oberflächenbehandlung unterzogen werden, dafür sorgen die natürlichen öligen Inhaltsstoffe des Holzes. Aus diesem Grund werden die meisten Stücke mit naturbelassener Oberfläche verkauft. Sollten Flüssigkeiten wie Wein, Kaffee oder Saft auf die Tischoberfläche gelangen, ist es kein Problem sie abzuwischen.

In der Regel bilden sich nur dauerhaft sichtbare Ringe, wenn die Flüssigkeit viel Zeit hatte, einzuziehen, beispielsweise über Nacht. Das bedeutet, dass das Tropenholz durchaus Pflege benötigt, aber eher in Form von Achtsamkeit.

Wer seine Stücke ölen will, kann das natürlich auch tun. Durch Öl kommt die Maserung des Holzes besonders zur Geltung, der Farbton wird etwas dunkler und satter. Möbel aus Teak, die im Garten stehen, sollten entweder regelmäßig oder gar nicht geölt werden, weil sich das Öl mit der Zeit auswäscht und unschöne Flecken hinterlässt, wenn es nicht erneuert wird.

Am besten ist es, Tische und Stühle vor Regen zu schützen, indem man sie bei schlechtem Wetter und im Winter abdeckt.