« Widerstandsfähigkeit im edlen Look »
An hochwertigen Hölzern besteht heutzutage kein Mangel mehr. Teak und Mahagoni sind bekannte Namen. Inzwischen kommen aber auch Akazienmöbel immer mehr in Mode. Die farblich kraftvollen Hölzer gelten als edel, widerstandsfähig und hochwertig. Das Wohnpalast Magazin erklärt die feinen Unterschiede und guten Eigenschaften von Akazie.
Merkmale von Akazie
Akazien sind in den tropischen und subtropischen Gebieten Asiens, Amerikas und Afrikas beheimatet. In diesem Klima wachsen Bäume, die von Natur aus hartes, witterungsbeständiges Holz besitzen, das den extremen klimatischen Bedingungen standhält. Irgendwann kam dieses Holz nach Europa. Heute wird es hier vor allem geschätzt, weil es sich mit einheimischen Holzarten in puncto Härte und Widerstandsfähigkeit mehr als messen kann.
So ist beispielsweise härter und witterungsbeständiger als Eiche, die ja hinsichtlich dieser Eigenschaften hoch gerühmt wird. Besonders beliebt ist die Holzart für die Herstellung von Gartenmöbeln, immer öfter finden sich aber auch Möbel aus Akazie für den Innenbereich in den Geschäften. Die Akazie gehört zu den Mimosengewächsen. Diese Information scheint vielleicht etwas merkwürdig, im nächsten Kapitel dieses Textes bekommt sie aber noch Bedeutung.
Akazienmöbel zeichnen sich durch starke Maserungen und eine dunkle, rötlich bis braune Farbe aus. Zu diesen Farbtönen gesellen sich, je nachdem welcher Bereich des Stammes verarbeitet wurde, auch gelbliche Streifen (den hellen, äußeren Bereich eines Bretts nennt man Splint, den dunkleren Bereich in der Mitte Kern). Diese Farbmischung kommt oft bei Möbeln vor, die absichtlich ursprünglich und etwas rustikal aussehen sollen.
Massivholzmöbel aus Akazie sind praktisch unzerstörbar, sogar, wenn sie eher selten gepflegt werden. Esstische aus diesem Material leiden nicht so sehr, wenn Kinder mit am Tisch sitzen, wie Kiefer, Kirschbaum oder Birke.
…und da ist noch die Scheinakazie
In Deutschland hört man den Begriff Akazie relativ oft. Ja, immer wieder erzählen Menschen stolz, dass sie Akazienmöbel besitzen. Allerdings: So verbreitet ist die Holzart hierzulande doch nicht, als dass jeder Schränke und andere Möbel aus Akazie besitzen könnte. Irgendwo scheint also ein Irrtum vorzuliegen. Und tatsächlich ist es so.
Viele sogenannte Akazienmöbel bestehen gar nicht aus Akazienholz, sondern aus Robinie. Und was ist die Robinie? Auch ein Baum, der widerstandsfähige Möbel liefert und witterungsbeständig ist. Ebenso übertrifft die Holzart in dieser Hinsicht Eiche und andere Harthölzer aus unserer Region. Häufig werden daraus Zäune oder Schiffsdecks gebaut, die besonders lange halten sollen. Auch für Massivholzmöbel wird das Holz verwendet.
Die Namensverwechslung kommt daher, dass sich Akazie und Robinie relativ ähnlichsehen, zumindest für das ungeschulte Auge. Und diese Verwechslung hat der Robinie den Namen Scheinakazie eingebracht. Diese gehört aber zu den Schmetterlingsblütlern und ist mit der beliebten Schwester nur insofern verwandt, als dass beide zur selben Familie, der der Hülsenfrüchtler, gehören.
Die Robinie stammt ursprünglich aus Nordamerika, ist aber seit über 400 Jahren auch bei uns heimisch. Sollten Sie eine sogenannte Akazie am Wegesrand entdecken, können Sie sicher sein, dass es sich um eine Robinie handelt, denn nur diese gedeihen in europäischem Klima. Der Unterschied zwischen den Hölzern ist, was die guten Eigenschaften betrifft, nicht groß.
Beide Holzarten sind hart, witterungsbeständig und pflegeleicht. Im Aussehen unterscheiden sie sich aber gewaltig. Die Robinie hat nicht die rotbraunen Töne des Akazienholzes. Ihr Holz ist, wenn es frisch geschlagen wird, hellgrün bis gelb, wird mit zunehmender Trocknung ganz gelb bis hellbraun und vertieft letzteren Farbton mit zunehmendem Alter noch zu einem warmen Braungold.
Gleichzeitig hat Robinienholz eine Struktur, die dem Auge suggeriert, es könnte ins Innere des Holzes sehen, die Oberfläche scheint von innen her zu leuchten. Auch vom Robinienholz wird das Splintholz gelegentlich verarbeitet, wobei eine Farbmischung von Weiß und Gold entsteht.
Welche Möbel habe ich nun?
Fragen Sie sich jetzt, ob Sie Akazienmöbel der Robinienmöbel zu Hause haben? Im Prinzip spielt es keine Rolle, weil beide Hölzer eine hohe Qualität besitzen. Und eigentlich müssen Sie nur genau hinsehen, dann werden Sie den Unterschied erkennen, auch wenn Sie kein Fachmann sind. Sind Ihre Holzmöbel von einem kräftig rötlich-dunklen Farbton, sind es Akazienmöbel, sind sie dagegen goldbraun mit schillernder Oberfläche, sind sie höchstwahrscheinlich aus Robinienholz.
Typische Akazienmöbel?
Typische Akazienmöbel gibt es im Sinne von Landhausmöbeln, die oft aus Kiefernholz hergestellt werden, nicht. Wie schon erwähnt, wird das Holz für den Außenbereich genauso wie für den Innenbereich verwendet. Sehr gut machen sich Möbel aus Akazie aber in einer Material- und Farbmischung.
Esstische mit urwüchsiger Platte harmonieren mit einem Stahlgestell, wodurch die Holzmöbel gleichermaßen in eine Umgebung in industriellem Design und in eine rustikal eingerichtete Wohnung passen. Dasselbe gilt für Schränke, die aus Akazienholz und Metall gebaut sind. Gleichzeitig zeigt die starke Farbgebung der Möbel an, dass das Holz nicht aus unseren Gefilden kommt, es strahlt etwas exotisches, edles aus.
Die Holzmöbel sollten sorgsam mit der übrigen Einrichtung kombiniert werden. Die Regel lautet ja, man solle möglichst gleiche Holzarten oder zumindest gleiche Farben verwenden. Das funktioniert, wenn man beispielsweise das Esszimmer ganz mit Akazienmöbeln bestückt. Einen schönen Akazienschrank kann man aber durchaus etwas in Szene setzen, indem man ihn vor einer hellen Wand platziert, etwas separat und vielleicht von der einen oder anderen Topfpflanze umrahmt.