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Achtung Holzparasiten!

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Holzmöbel sind wunderbar, aber leider kann es vorkommen, dass sich mit den Jahren Holzwürmer in ihnen einnisten. Dann stellt sich die Frage, was zu tun ist. In diesem Artikel bekommen Sie Tipps, wie Sie mit den berüchtigten Holzparasiten umgehen.

Was ist eigentlich ein Holzwurm?

In Verbindung mit Holzparasiten tauchen immer wieder Holzwürmer auf. Doch es handelt sich bei ihnen im biologischen Sinne um keine Würmer, auch wenn sie so genannt werden. Sie sind die Larven von Käfern, die ihre Eier in Holz ablegen und sich so vermehren. Es gibt mehrere Arten dieser Käfer. Manche von ihnen greifen lebendige Bäume an, andere trockenes, verbautes Holz.

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Aus letzterer Gruppe sind drei Arten besonders gefährlich für antike Möbel und andere Holzmöbel: der Holzbockkäfer, der gemeine Nagekäfer und der braune Splintholzkäfer. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Nahrungsvorlieben und der Lebensweise im Holz. Der Holzbockkäfer ist der gefährlichste Käfer. Er befällt ausschließlich das Splintholz von verbautem Nadelholz, also kein frisches Holz und keine Laubhölzer. Häufig ist er deshalb in Dachstühlen zu finden.

Er wird meist erst spät entdeckt, wenn der Schaden schon relativ groß ist, denn die Eier werden in einen Spalt gelegt, von dem die Larve im Innern zu fressen beginnt.

Das Holzmehl, das beim Fressen entsteht, wird nicht hinausgeschoben, sondern verstopft die hinterlassenen Gänge. Deshalb gibt es außer einem großen Ausflugsloch keinen Hinweis darauf, dass das Holz von einem Holzparasiten befallen ist. Zudem dauert die Entwicklungszeit der Larven sehr lange. Von der Eiablage bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Insekt schlüpft, können bis zu 15 Jahre vergehen.

Und welcher Parasit findet sich in den Möbeln?

Ein Holzwurm, der häufig in Möbeln vorkommt, ist der gemeine Nagekäfer. Ein Zeichen für sein Vorhandensein sind 1 bis 2 mm große Löcher auf der Oberfläche. Ein Befall ist schnell erkennbar, weil sich kleine Holzmehlhäufchen auf oder unter dem befallenen Möbelstück bilden. Der Gemeine Nagekäfer befällt Laub- und Nadelholz. Nur hartes Kernholz von Obsthölzern und Eichenholz sind bei ihm nicht beliebt. Allerdings sterben die Holzparasiten in zentralbeheizten, trockenen Räumen relativ schnell ab.

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Aus Asien eingewandert ist der braune Splintholzkäfer. Seine Larven verhalten sich ähnlich wie die des Gemeinen Nagekäfers. Allerdings bevorzugt er gerade Eichenholz, Obsthölzer und Nussbaum. Auch er wirft das Fraßmehl nicht aus, wodurch er lange nicht erkannt wird. Er zerstört das Holzinnere so stark, dass oft nur eine papierdünne Hülle übrigbleibt.

Wie ist aktiver Befall durch Holzparasiten erkennbar?

Wie beschrieben, hinterlassen die Larven des gemeinen Nagekäfers kleine Holzmehlhäufchen außerhalb der Fraßgänge. Finden Sie beispielsweise auf dem Boden solches Mehl, haben Sie einen Anhaltspunkt, dass das Holz befallen ist. Aber Sie können auch auf andere Weise auf Holzwürmer aufmerksam werden.

Die Schädlinge erzeugen nämlich ein Fraßgeräusch, welches bei den bis zu 25 mm großen Larven des Holzbockkäfers eine gut hörbare Lautstärke erreicht. Das Geräusch erinnert an ein feines Knuspern.

Aber auch bei einem stärkeren Befall von Tischen, Sitzmöbeln und Co. sind die kleineren Larven hörbar, wenn die Umgebung frei von Nebengeräuschen ist. Auf diese Weise lässt sich auch feststellen, ob ein Möbelstück aktiv befallen ist, ob also die Würmer noch leben, wenn zwar Ausflugslöcher vorhanden sind, aber kein Mehl zu sehen ist. Dann kann damit begonnen werden, die Holzwürmer zu bekämpfen.

Das ist gegen Holzparasiten zu tun

Es gibt mehrere Möglichkeiten, gegen Holzparasiten anzugehen, darunter Hausmittel, aber auch professionelle Methoden. Die Schädlinge lassen sich beispielsweise mit Essigessenz, Benzin oder Ammoniaklösung bekämpfen. Das Mittel wird so tief wie möglich in die Fraßgänge injiziert. Diese Vorgehensweise ist einfach, der Nachteil ist jedoch, dass sich der Geruch dieser Mittel recht lange in den Möbeln hält.

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Bei den Larven des Gewöhnlichen Nagekäfers ist ein weiterer Trick hilfreich: frische Eicheln. Sie werden auf einem Teller direkt neben die befallene Stelle gelegt. Der intensive, aber für den Menschen nicht unangenehme Geruch zieht die Holzschädlinge an, sie wandern vom alten Holz in die Eicheln, die entsorgt werden, sobald sie Löcher aufweisen. Diese Prozedur sollte so oft wiederholt werden, bis die Eicheln nicht mehr befallen werden. Das erfordert etwas Geduld, ist dafür aber absolut natürlich.

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Eine weitere Möglichkeit, Holzwürmer zu bekämpfen, ist der thermische Holzschutz, also Hitze und Kälte. Da diese Holzparasiten überwiegend aus Eiweiß bestehen, sind sie temperaturempfindlich. Ab 55°C zersetzt sich das Eiweiß, die Larven sterben ab. Wer zu Hause eine Sauna hat, kann befallene Möbelstücke dort hineinstellen und einheizen. Kleinere Accessoires lassen sich auch im Backofen behandeln. Die Stücke sollten dabei mindestens eine Stunde in den hohen Temperaturen verbleiben.

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Ansonsten gibt es die Möglichkeit, die Möbel in einer Schreinerei oder bei einem Holzfachmann in eine Klimakammer stellen zu lassen. Dieses Vorgehen ist auch für die Behandlung mit Kälte sinnvoll. Ab -15°C sterben die Holzparasiten ab. In sehr kalten Wintern können Sie die Möbel auch für einige Stunden nach draußen Stellen, bis die Kälte das Holz ganz durchdrungen hat, oft sind die Temperaturen aber nicht niedrig genug. Eine dritte Möglichkeit, Holzwürmer zu bekämpfen, sind chemische Pflegemittel.

Dem Befall vorbeugen

Holzwurmbefall bei Möbeln ist in vielen Fällen zwar nicht katastrophal, doch leiden Aussehen und Wert des Möbelstücks darunter. Damit es erst gar nicht dazu kommt, können Sie auf mehrere Arten den Holzparasiten vorbeugen.

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Wie oben schon beschrieben, sind Holzmöbel in zentralbeheizten Wohnungen von vornherein recht gut geschützt, weil die Schädlinge eine Holzfeuchtigkeit von über 10 % bevorzugen. In Räumen, die mit Holz geheizt werden, ist darauf zu achten, dass die Würmer nicht mit dem Brennholz in den Wohnraum kommen und sich dort ausbreiten.

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Auch eine Behandlung mit Zedernholz schreckt die Käfer ab. Chemische Mittel sind in Innenräumen nicht zu empfehlen, für Gartenmöbel jedoch sind spezielle Lasuren erhältlich, die einen Schutz gegen Holzparasiten enthalten.