Nostalgisch wohnen
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Nostalgisch wohnen

« Sehnsucht nach dem Vergangenen »

Der Mensch hat von Natur einen Hang zur Ästhetik. In Zeiten von Plattenbauten und Hochhäusern ist es deshalb nicht verwunderlich, dass sich ein gegenläufiger Trend entwickelt hat: Immer mehr Wohnende kreieren eine Einrichtung mit Hang zur Vergangenheitsliebe und nicht zuletzt deswegen sind Vintagemöbel  beliebter denn je. Aber was heißt es eigentlich, nostalgisch zu wohnen?

Was ist Nostalgie?

Nostalgie ist die Sehnsucht nach Vergangenem. Hiervon ist nicht nur das eigene Leben umfasst, sondern auch Zeiten, die womöglich noch vor der eigenen Geburt lagen. Vergangene Epochen werden zumeist in Form von Bildern und Erzählungen erlebt, verbunden mit einem sehnsüchtigen Gefühl, eine Zeitreise in die Vergangenheit machen zu wollen.

Frau im Retrolook sitz am Steuer eines Oldtimer Autos - nostalgisch wohnen ist auch eine Möglichkeit
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Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich optische Eindrücke wie etwa Kleidungsstile aus früheren Zeitaltern, antike Möbel, Kunst und Architektur. Da Nostalgie ein so verbreitetes Phänomen ist, konnte sich über die letzten Jahre ein zunehmender Retro-Trend einbürgern. Kleidung im Stil der 90er ist zurück, Oldtimer-Autos werden gehegt und gepflegt und gebrauchte Möbel vergangener Tage schmücken das Eigenheim.

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Wie gelangt man an die begehrten Einrichtungsgegenstände?

Doch weil Vintagemöbel derart begehrt werden, ist es schwer, sie zu bekommen. Zwar sprießen entsprechende Märkte und Plattformen aus dem Boden, wo Unternehmer und Privatpersonen ihre gebrauchten Einrichtungsgegenstände verkaufen können – diese wissen aber in der Regel um den Trend zum nostalgischen Wohnen und bieten ihre Prachtstücke zu Preisen, die zum Teil den Neupreis weit übersteigen.

Eine gute Anlaufstelle sind Flohmärkte: Hier wollen die Verkäufer oft ihre Ware schnell und unkompliziert loswerden und nehmen dafür einen niedrigeren Preis in Kauf. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Einrichtungsgegenstände gleich vor Ort inspiziert werden und auf Mängel untersucht werden können. So bleiben böse Überraschungen nach dem Kauf erspart.

Flohmarkt-Stand
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Wer das Glück hat, einen breiten Familien- und Bekanntenkreis zu haben, wird hier oft fündig: Ältere Verwandte haben gerne das ein oder andere gute Stück abzugeben, das bei ihnen selbst nur Staub fängt.

Schließlich werden auch immer mehr neue Einrichtungsgegenstände gleich im Vintage-Stil hergestellt. Nach Jahrzehnten, in denen die reine Praktikabilität im Vordergrund stand, besinnen sich Hersteller zurück auf Ästhetik und hochwertige, langlebige Materialien.

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Wie wird die nostalgische Einrichtung umgesetzt?

Wohnen im Retro-Stil verfolgt das Ziel, ein Gefühl der Nostalgie zu kreieren und durch antike Einrichtungsgegenstände vergangene Zeiten aufleben zu lassen. Regelmäßig werden dabei Vintagemöbel aus den 1920er bis 1970er Jahren verwendet oder solche, die diesen nachempfunden sind. Neu hergestellte Möbel werden dabei auf alt gemacht, um ein authentisches Aussehen zu ermöglichen.

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Eine Orientierung bietet dabei die Verfolgung von Konzepten, wie etwa der Landhausstil, der Bauhausstil oder Industriestil. Wer auf moderne Formen nicht verzichten möchte, kann sich nostalgisch anmutenden Farben, Mustern und Bearbeitungen bedienen und so ein wenig Retro in das eigene Zuhause bringen. Gerne verwendet werden Möbel mit der sogenannten Patina, eine Beschaffenheit der Oberfläche von Holzmöbeln, die diese alt wirken lässt. Sie wird entweder durch die natürliche Alterung des Holzes erreicht oder aber künstlich erzeugt.

Jugendstil Sekretär WeichholzEin authentisches Ergebnis wird erzeugt, wenn die gesamte Einrichtung einem Zeitalter nachempfunden ist. Inspirationen zum nostalgischen Wohnen bieten das Internet und Plattformen wie Pinterest in Hülle und Fülle. Wer auf Fotos aus der gewünschten Zeit zugreifen kann, kann sich ein „echtes“ Bild der Epoche verschaffen und läuft nicht Gefahr, lediglich eine Neuinterpretation der Vergangenheit zu betrachten.

Das heißt aber keinesfalls, dass nicht die Stile verschiedener Epochen miteinander kombiniert werden können. Im Gegenteil: Wer ein gestalterisches Händchen besitzt, schafft sich so eine breitere Auswahl und kann seine eigenen Lieblingsstücke auswählen und kombinieren. Das verleiht der Einrichtung einen persönlichen Touch, der so nirgendwo sonst gefunden werden kann und ermöglicht Wohnen im eigenen Kunstwerk.

Mut zur Farbe

Bei der Auswahl eines Konzeptes spielen nicht nur Zeitalter, sondern auch Farben eine wichtige Rolle. Verfolgt die gesamte Inneneinrichtung ein einheitliches Farbkonzept, wirkt sie unabhängig von der Stilrichtung einheitlich und abgerundet. Wer auf Nummer sicher gehen will, bedient sich schlichten neutralen Farben für die Möbelstücke und Wände und setzt Akzente mit Hilfe von nostalgisch angehauchten Dekoartikeln wie Bildern, Lampen oder Kissen.

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Wer bereits seinen Vintage-Stil gefunden hat, den er gerne verfolgen möchte, kann sich auch farblich an der Epoche orientieren. Der Landhausstil beispielsweise ist geprägt von hellen, unaufdringlichen Farben und kleinen Akzenten, die allesamt ein warmes Raumklima schaffen.

Aber auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Wem zwar die Formen des Landhausstils gefallen, aber lieber dunklere oder knallige Farben mag, kann beides kombinieren und so eine ganz eigene Interpretation schaffen.

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Der letzte Schliff

Sobald das Grundkonzept steht: Angereichert und perfektioniert wird die nostalgische Einrichtung mit Dekoartikeln. Weil diese in der Regel nicht den grundlegenden Stil durcheinanderbringen, gibt es hier viel Raum für die Selbstverwirklichung. Die gesamten Dekoartikel können einheitlich aus der gewählten Epoche stammen oder einen Kontrast bilden. Es dürfen nach Belieben Farbakzente und Hingucker gesetzt werden.

Wer dennoch ein einheitliches Bild bevorzugt, kann besonders auf die verwendeten Materialien achten. Der Industriestil beispielsweise ist geprägt von schwarzem und goldenem Metall, platziert in einem großen Raum mit viel Weite. Neuartige Materialien hingegen, wie Plastik, Kunststoff und Polyester werden erst seit wenigen Jahren verwendet. Um möglichst detailgetreu nostalgisch wohnen zu können, sollte auf diese Materialien so weit wie möglich verzichtet werden.

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Erlaubt ist, was gefällt

Wer gerne ein wenig Vergangenheit in das eigene Zuhause integrieren möchte, ist nicht allein. Dadurch gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die zu jedem Budget passen – von der Suche auf dem Flohmarkt, über Gebrauchtmöbelhändler bis hin zu neuen Einrichtungsgegenständen im Vintage-Look. Antike Möbel erlauben viele verschiedene Variationen und wer sich austoben möchte, kann mehrere Epochen und ungewöhnliche Farbkonzepte kombinieren und so nostalgisch Wohnen mit einer persönlichen Note kombinieren.