Ein besonders edler Werkstoff
Mahagoniholz ist eines der edelsten und auch teuersten Hölzer der Welt. Aufgrund seiner Härte, Dichte und Biegsamkeit werden aus dem meist rotbraunen Holz massive und besonders hochwertige Möbel hergestellt. Außerdem findet Mahagoni beim Bau von Booten und Yachten Verwendung. Auch Luxuslimousinen werden zuweilen mit der wertvollen amerikanischen Holzart ausgestattet. Für den Instrumentenbau ist der Werkstoff ebenfalls sehr interessant. Doch was zeichnet Möbel aus Mahagoniholz genau aus?
Aus der großen Familie der Mahagonigewächse
Amerikanisches oder auch Echtes Mahagoni gehört zur großen Familie der Mahagonigewächse Meliaceae. Die Familie der Mahagonigewächse umfasst etwa 50 hauptsächlich in den Tropen und Subtropen verbreitete Gattungen mit insgesamt etwa 1400 untergeordneten Arten. Mahagoniegewächse sind in Afrika, Asien und Amerika verbreitet und werden vielseitig genutzt. Dabei handelt es sich sowohl um Bäume als auch um Sträucher mit meist gefiederten Laubblättern.
Der Echte Mahagonibaum trägt den wissenschaftlichen Namen Swietenia macrophylla und wächst ausschließlich im tropischen Süd- und Mittelamerika. Mahagoniholz wird im französischen Sprachraum Acajou Amerique, im Englischen Mahoganay und auch Caoba genannt. Der bei uns gebräuchliche Name für diese Holzart kommt übrigens aus dem Indianischen und wurde Ende des 18. Jahrhunderts von dem großen schwedischen Naturforscher und Botaniker Carl von Linné bei uns etabliert. Schnell hatte man die besonderen Eigenschaften von Mahagoniholz nach seiner Entdeckung in Europa erkannt und die Menschen fertigten daraus hochwertige Holzmöbel. Nicht selten sind besonders schöne und wertvolle antike Möbel daher Mahagoni-Möbel.
Wie sehen die Mahagonibäume eigentlich aus?
Amerikanische Mahagonibäume erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 70 Metern und sind damit wahrhaftige Urwaldriesen. Der Durchmesser ihrer Stämme kann 3,50 Meter erreichen. Durchschnittliche Mahagonibäume beispielsweise im Amazonasgebiet Brasiliens sind mit einer Höhe von 45 Metern und einem Stammdurchmesser von 2,50 Metern nicht ganz so gewaltig. Interessant ist, dass junge Mahagonibäume immergrün sind. Erst ab einem gewissen Alter und einer gewissen Größe beginnen sie, ihr Laub abzuwerfen. Mahagonibäume wachsen sehr langsam und setzen erst im Alter von etwa 12 Jahren ihre ersten Blüten an. Die Stämme von Mahagonibäumen sind gerade und zylindrisch. Die Rinde junger Bäume ist glatt und grau mit rot-braunen Flecken. Bei alten Bäumen ist die Borke tief gefurcht und geht fast ins Schwarze. Das Rindeninnere ist jedoch rosa bis rotbraun.
Mächtige Urwaldriesen mit großen Baumkronen
Die Baumkronen ausgewachsener Mahagonibäume haben Durchmesser von bis zu 40 Metern. Bis zu einer Wuchshöhe von fünf Metern hat ein Mahagonibaum ausgeprägte Brettwurzeln. Die dichten Blätter der mächtigen Bäume sind glänzend grün und paarig gefiedert. Bei ausgewachsenen Bäumen sind die Blätter bis 25 Zentimeter lang. In manchen Verbreitungsgebieten, aber eben nicht überall, verfärben sich die Blätter in der Trockenzeit karminrot. Nach der Trockenzeit treiben die Bäume schnell wieder aus und setzen rispige, gelblich und attraktiv aussehende Blütenstände an. Aus den Blüten werden über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr holzige Kapselfrüchte mit einem Durchmesser bis zehn Zentimeter, die wiederum geflügelte Samen enthalten. Alte und große Mahagonibäume haben bis zu 1000 solcher Früchte. Die Samen verbreiten sich helikopterartig.
Ein begehrtes Holz schon seit Kolumbus Zeiten
Mahagoni war in Europa begehrt, seit man von seiner Existenz wusste. Christoph Kolumbus nahm auf seiner vierten und allerletzten Reise im Jahr 1502 wohl mit Verwunderung die aus Mahagoni gefertigten Kanus der eingeborenen Mayas war und notierte die Entdeckung in seinen Aufzeichnungen. Es ist bekannt, dass spanische Schiffsbauer schon bald darauf im 16. Jahrhundert das Holz von Mahagonibäumen verwendeten. Schnell war das außergewöhnliche Holz in ganz Europa begehrt. In adeligen Kreisen ließ man sich bald schon wertvolle Mahagoni-Möbel anfertigen. Vor allem am Ende des 19. Jahrhunderts galten Möbelstücke aus Mahagoniholz dann auch in gehobenen bürgerlichen Kreisen als Statussymbol und Zeichen von Wohlstand.
Die Eigenschaften des Echten Mahagoniholzes
Mahagoniholz verfügt über hervorragende Eigenschaften, die für Holzmöbel aus Mahagoni in jeder Hinsicht von Vorteil sind. Seine Dichte ist in etwa mit der von einheimischem Lärchenholz zu vergleichen, das ja ebenfalls als hervorragendes Bauholz gilt. Das Holz des Mahagonibaumes ist sehr widerstandsfähig und resistent gegen Insekten und Pilze. Deswegen können aus Mahagoniholz auch besonders hochwertige und wetterfeste Holzmöbel für Garten oder Terrasse gefertigt werden.
Das Holz lässt sich sehr gut verarbeiten und ist daher auch aus technischer Hinsicht eines der besten Hölzer der Welt. Zur Bildung von Rissen kommt es bei der Trocknung des Holzes kaum. Bearbeitetes Mahagoniholz hat eine lebhafte und schimmernde, rotbraune Oberfläche und keinerlei Astlöcher oder andere Unregelmäßigkeiten. Bleibt Mahagoniholz unbehandelt, vergraut es. Die schöne Optik des Mahagoniholzes kommt erst durch die Bearbeitung mit Wachsen, Ölen und Lacken so richtig zur Geltung. Mit ihren wunderschönen Oberflächen sind Mahagoni-Möbel wirkliche Blickfänge und immer ein optischer Genuss. Noch dazu sind diese hochwertigen Möbel robust und besonders langlebig.
Die Kehrseite der Medaille: Mahagoni ist gefährdet
Bereits 1998 wurde der Mahagonibaum vom Weltnaturschutzbund in die Liste der gefährdeten Arten aufgenommen. Das Washingtoner Artenschutzabkommen bestätigte die Gefährdung, indem es Swietenia macrophylla im Jahr 2002 ebenfalls als gefährdet listete. Zwar brauchen Herkunftsländer wie Brasilien für die Ausfuhr eine spezielle Ausfuhrgenehmigung, aber auch die Behörden können der Herkunft des Holzes nicht immer genau auf den Grund gehen. Mahagonibäume wachsen in großen Abständen vereinzelt und sind wichtige Schattenbäume für andere Pflanzen. Anders als beim Teakbaum ist es nicht möglich, die imposanten Mahagonibäume in Plantagen zu kultivieren. Um einen einzigen Mahagonibaum zu fällen, werden oftmals regelrechte Schneisen in den Urwald geschlagen. Dabei wird in Kauf genommen, das zahlreiche andere Arten zerstört werden. Das Ökosystem des Regenwaldes ist sehr komplex und auch Mahagonibäume leben in Symbiose mit zahlreichen anderen Pflanzen und Tieren. Wer Möbelstücke oder auch andere Gegenstände aus Mahagoniholz kauft, sollte die Herkunft daher ganz genau hinterfragen.
Antike Möbel aus Mahagoniholz sind sehr gefragte
Genau aus diesem Grund der Gefährdung des Mahagonibaumes sind Antikmöbel aus Mahagoniholz sehr gefragt. Auch recyceltes Hölzer des Mahagonibaumes, die zu neuen Möbelstücken umgearbeitet wurden, kann man ohne schlechtes Gewissen kaufen, denn dafür musste in jüngster Zeit keiner der alten, wertvollen Bäume gefällt werden. Dank der herausragenden Eigenschaften des Mahagoniholzes erwirbt man ein antikes oder recyceltes Möbelstück quasi für die Ewigkeit. Das natürliche Material ist hart und sehr lange haltbar, ja sogar wetterfest. An einer Kommode, einem Tisch oder Schrank hat man also lange Jahre seine Freude und muss diese Möbelstücke garantiert nicht ersetzen.
Möbelstücke von dauerhafter Schönheit und Klasse
Möbel aus der edlen Holzart Mahagoni mit ihren rötlich schimmernden Oberflächen sind zeitlos schön und immer hochwertig verarbeitet, weil dem Wert des Materials schon in vergangenen Zeiten größter Respekt entgegengebracht wurde. Noch in den 1970er und 1980er Jahren wurden beispielsweise in englischen Manufakturen einzigartige, von Hand polierte Möbelstücke aus Mahagoniholz hergestellt, die auch heute noch den höchsten ästhetischen und funktionalen Ansprüchen genügen. Das früher verarbeitete Mahagoniholz wurde vor der Verarbeitung lange gelagert. Daher verformt sich das Holz nicht und Schubladen und Türen sind gängig wie am ersten Tag.