© mariesacha / Fotolia.com

Holz wachsen

« Idealer Schutz für massive Holzmöbel »

Die Behandlung massiver, unbehandelter oder aufbereiteter Möbel stellt deren Besitzer gerade bei einer Möbelrestauration vor wichtige Entscheidungen. Soll die Aufbereitung mit Öl vorgenommen werden? Ist Holzwachs die beste Wahl? Oder greift man besser zu einem Lack, um das Einrichtungsstück vor dem Unbill der Zeit zu schützen? Das Holz zu wachsen, zu ölen oder zu lackieren ist der letzte Schritt nach dem Bau, der Auffrischung oder der Veredelung. Nun entscheidet sich endgültig, welches Gesicht und welche Ausstrahlung das Möbelstück bekommen soll.

Holzwachs, Holzöl oder doch lieber Lack?

Holzwachs und -öl belassen die Oberfläche eines Möbels in einem nahezu natürlichen Zustand, während ein Lack eine undurchdringliche Schicht erzeugt. Will man bei der Möbelrestauration eine ganz neue Farbe aufbringen, etwa ein Mint oder Offwhite für einen Shabby Look, kommt man um einen Lack oder eine matte Kreidefarbe nicht herum. Das Teil zu lackieren bietet sich auch dann an, wenn es dem Wetter ausgesetzt ist.

truhenbank-massivholz-im-landhausstil-natur-gewachst

Bei Mobiliar für den Innenbereich geht der Trend hingegen eindeutig zu unbehandelten, natürlichen Oberflächen, die den Charakter des Holzes unterstreichen. Öl hat hier die Aufgabe der tiefen Imprägnierung, während ein Wachs für einen zarten Glanz sorgt. Holzmöbel zu wachsen funktioniert auch nach der Aufwertung mit Öl oder Lack noch, umgekehrt jedoch nicht. Ein Holzwachs ist also ein unverzichtbares Hilfsmittel für die regelmäßige Behandlung schöner Möbelstücke.

vertiko-massivholz-antikbraun-gewachst-im-landhaus-stilDie Natürlichkeit der Holzmöbel beim Restaurieren erhalten

Die Vorteile, Holz zu wachsen und nicht mit einer isolierenden Schicht zu versehen, liegen auf der Hand: Holz ist ein lebendiges Material, das mit seiner Umgebung interagiert.

Es nimmt Feuchtigkeit auf, gibt sie bei Trockenheit wieder ab und hat eine reinigende und belebende Wirkung auf die Atemluft. Die wahre Schönheit des Holzes, seine Farbe und Maserung, werden durch das Wachsen hervorgehoben und betont.

Genau dieser Look ist es, der in den letzten Jahren so im Trend liegt.

Holz wachsen: Diese Hilfsmittel brauchen Sie

Wenn Sie antike Holzmöbel wachsen möchten, sollten Sie vorbereitend einige Hilfsmittel bereitstellen, um die Arbeit einwandfrei durchzuführen. Dazu gehört ein Abbeizer, mit dem Sie alte Schichten von den Möbeln entfernen. Außerdem brauchen Sie spezielle Reinigungsmittel, Tücher bzw. Pinsel sowie das richtige Möbelwachs. Bei der Wahl des Wachses gibt es einiges zu beachten.

antikwachs-farblos-bienenwachs-mit-carnauba

Spezielles Antikwachs etwa, das Terpentin und feinstem Bienenwachs besteht, kann mit einem Pinsel oder einem Tuch sorgfältig aufgetragen werden.

pigmentwachs-liming-wax

Wenn Sie neuen Möbeln einen antiken Look verleihen möchten, dann greifen Sie zu pigmentiertem Wachs, um den beliebten Shabby Chic zu erzeugen.

Holz wachsen richtig gemacht: So gehen Sie bei der Aufbereitung der Möbel vor

  1. Entfernen Sie zunächst alle alten Schichten aus Lack, Wachsresten und Polituren. Verwenden Sie dafür einen Abbeizer, Schleifpapier und einen Spachtel. Durch die Beize lösen sich die alten Schichten und lassen sich ohne großen Aufwand entfernen. Wenden Sie eine solches Mittel aber nur unter freiem Himmel an, denn die austretenden Dämpfe können gesundheitsgefährlich sein. Ist das Grobe erledigt, geht es an die Reinigung. Ein spezieller Holzreiniger ist Haushaltsreinigern oder sogar Seifen vorzuziehen. Diese könnten verhindern, dass sich das Bienenwachs mit der Oberfläche verbinden kann.
  2. Schleifen Sie im nächsten Schritt die Oberfläche. Das zu behandelnde Möbelstück schleifen Sie sorgsam von allen Seiten an. Die Reste und Partikel werden gründlich entfernt, erst mit einem Handbesen, dann mit einem Tuch. Dieses darf auch leicht feucht sein. Die weitere Behandlung erfolgt dann erst, wenn alles gründlich trocknen konnte.
    Holzmoebel schleifen
    © minicel73 / Fotolia.com
  3. Nun können Sie das Holz wachsen und auf Wunsch zuvor ölen. Holzöl dringt tief in die Poren ein und bewirkt dort eine Imprägnierung. Wenden Sie das ausgesuchte Produkt zwei- bis dreimal an und nehmen Sie dann den Überstand ab. Das können Sie mit einem Küchentuch erledigen. Wenn die Oberfläche trocken ist, kommt das Wachsprodukt zum Einsatz. Das Holzwachs wird in der Regel mit einem Pinsel aufgetragen. Das eigentliche Wachs – das kann zum Beispiel Carnauba oder auch Bienenwachs sein – ist im enthaltenen Lösungsmittel gelöst. Das erleichtert das Auftragen.
    Wenn alles gleichmäßig eingepinselt wurde, warten Sie mindestens zwei Stunden ab. Dann ist das Lösungsmittel verflüchtigt und Sie können die Oberfläche des Holzmöbels polieren. Auf immer sicher gehen Sie, wenn Sie einfach am nächsten Tag mit den nächsten Schritten beginnen. Manchmal ist ein zweimaliges Wachsen zu empfehlen. Das gilt besonders dann, wenn das Möbel zuvor nicht geölt wurde.
    hart-moebeloel
  4. Das Polieren ist wohl der Teil, der am meisten Freude macht, denn das glänzende Ergebnis tritt dann zu Vorschein. Verwenden Sie für den letzten Feinschliff ein Poliervlies oder eine Polierbürste und bearbeiten Sie die Oberfläche so lange, bis sie die gewünschte Optik aufweist. Das war es auch schon: Das schöne Einrichtungsstück präsentiert sich im neuen Glanz.

Dauerhafte Schönheit erzielen

Wenn Sie sich für Ihr Möbel dauerhafte Schönheit wünschen, sollten Sie sie in regelmäßigen Abständen wachsen, denn über die Jahre kann sich die Optik wieder verändern. Einmal jährlich sollte für die Holzpflege jedoch ausreichend sein. Bei einer erneuten Behandlung entfallen die Schritte des Abbeizens und Schleifens. Sie müssen dann nur eine gründliche Reinigung vornehmen und können mit den Schritten 3 und 4 starten.

Moebel polieren
© Serge di Marco / Fotolia.com