Holzwürmer können an Möbeln, aber auch an Holzbalken und Treppen verheerende Schäden anrichten. Zum Glück gibt es einiges, was man im Fall eines Befalls tun kann. In unserem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zum Holzwurm und wie man Holzwürmer in Möbeln bekämpfen kann.
Was sind Holzwürmer und was machen sie?
Die umgangssprachliche Bezeichnung „Holzwurm“ meint die Larven des Gemeinen Nagekäfers, die sich ausschließlich von Holz ernähren. Weibliche Gemeine Nagekäfer legen ihre Eier nach der Paarung in Holzspalten ab und bevorzugen dabei Holz, in dem sie selbst aufgewachsen sind. Sobald die Larven aus den Eiern schlüpfen, fangen sie an, Gänge ins Holz zu fressen, was mit der Zeit zu einer vollständigen Auflösung des Holzes führen kann. Bis die Larven sich verpuppen, können bis zu acht Jahre vergehen: eine lange Zeit, in der viel Schaden am Material entsteht.
Hinsichtlich des Holzes ist der Gemeine Nagekäfer bzw. seine Larven nicht wählerisch. Dennoch gibt es Holzarten, die weniger anfällig sind für einen Holzwurmbefall. Zu nennen sind hier vor allem harte Laubholzarten wie Buche oder Eiche, während weichere Holzarten wie Tanne, Fichte und Kiefer vom Holzwurm bevorzugt werden. Holzwürmer ernähren sich ausschließlich von totem Holz und bevorzugen Splintholz, also dem jungen, eiweißhaltigen Holz, das sich direkt unter der Rinde befindet. Sie entwickeln sich besonders gut, wenn die Temperatur ausgewogen und die Luftfeuchtigkeit hoch ist.
Holzwürmer in Möbeln: Wie erkennt man einen Befall?
Einen Holzwurmbefall erkennt man an zwei Faktoren: Zum einen weist das Holz kleine Löcher auf, die nicht größer als ein bis zwei Millimeter sind. Zum anderen sondern die Bohrlöcher regelmäßig Holzstaub ab, der jedoch vor allem auf hellem Untergrund schnell übersehen werden kann. Um sicher zu gehen, kann man ein dunkles Tuch oder eine andere dunkle Unterlage unter das Möbel legen. Den Holzstaub erkennt man so sehr leicht. Und wenn das der Fall ist, sollte keine Zeit verloren werden.
Holzwürmer in Möbeln bekämpfen: nachhaltig und sicher
Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es viele Möglichkeiten dem Schädling den Kampf anzusagen. Wie bei vielem gilt auch hier: Je eher man den Befall erkennt und je eher man handelt, desto größer sind die Erfolgsaussichten und desto unkomplizierter gestaltet sich der Kampf mit dem gefräßigen Wurm. Je nachdem, ob ein Dachstuhl befallen ist oder nur ein Möbelstück wie eine Kommode, kann man entweder professionelle Kammerjäger zu Rate ziehen, Holzwurm-Spray sowie Gas oder Gift einsetzen oder sich mit Hausmitteln behelfen, von denen wir Ihnen einige der besten vorstellen möchten.
Möbel mit extremer Wärme oder Kälte retten
Der Holzwurm, das haben wir bereits gelernt, mag gern gemäßigte Temperaturen. Zu große Kälte oder Wärme vertragen die Larven nicht gut. Bereits Temperaturen über 55 Grad Celsius oder unter minus zehn Grad Celsius führen zum Absterben der Larven.
Der Backofen wird sicher zu klein sein für die meisten Möbel, aber wer Zugang zu einer Sauna besitzt, kann diese Möglichkeit nutzen. Im Sommer kann man sich außerdem damit behelfen, das Möbel in dunkle Folie einzupacken und in die pralle Sonne zu stellen. Die Wärme, die so entsteht, ist zu viel für den Schädling.
Im Winter kann man an frostigen, trockenen Tagen befallene Möbelstücke nach draußen in die Kälte stellen. Die Temperaturen sollte jedoch wie bereits gesagt im zweistelligen Minusbereich sein.
Holzwürmer in Möbeln bekämpfen: ganz friedlich mit Eicheln
Es gibt eine Sache, die Holzwürmer noch lieber mögen als Splintholz, und das sind Eicheln. Wenn man den Larven nun diese im Tausch gegen das Holzmöbel anbietet, stehen die Chancen gut, dass man die Schädlinge ganz ohne Kampf loswird. Dazu muss man Eicheln in der Nähe der Bohrlöcher hinlegen. Holzwürmer werden vom Eichelgeruch unwiderstehlich angezogen und verlassen gern ihre Löcher, um sich diesen besonderen Leckerbissen nicht entgehen zu lassen.
Mit Essig und Borsalz Holzwürmer in Möbeln loswerden
Ein weiteres tolles Hausmittel bei mittelstarkem Holzwurmbefall ist Essig. Besonders effektiv ist es, Essigessenz direkt in die Bohrlöcher zu geben. Am besten gelingt das mit einer feinen Spritze. Der einzige Nachteil: der typische Geruch nach Essig, mit dem man leben muss, bis er verflogen ist.
Geruchsneutral ist Borsalz. Mit Wasser angerührt kann es ähnlich wie Essig direkt in die Bohrlöcher gegeben werden. Außerdem sollte man das befallene Möbelstück mit der Borsalzlösung besprühen. Ideal ist eine zweifache Behandlung mit einem Abstand von 24 Stunden.
Holzwürmer in Möbeln: Schaden eindämmen
Wenn das Möbel frei von Holzwürmern ist, ist es sinnvoll eine genaue Bestandsaufnahme vorzunehmen. Wenn der verursachte Schaden groß ist, könnte eine professionelle Restaurierung notwendig sein. Aber natürlich kann man sich auch selbst an die Reparatur wagen. Wenn die Würmer im Holz abgestorben sind, ist es sinnvoll die Löcher zu verschließen. Holzkitt, Holzwachs und Holzfiller sind nur einige der möglichen Füllstoffe, die genutzt werden können, um die Löcher aufzufüllen.
Diese werden in der Regel verflüssigt und härten nach dem Einbringen aus und füllen die Gänge sehr gut aus. Damit man die Löcher am Ende nicht mehr sieht, ist es wichtig beim Füllmaterial auf die richtige Farbe zu achten.