Authentische Jugendstileinrichtung

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Wenn man sich den Jugendstil vor Augen führt, sieht man vor allem bunte Farben und gewagte Formen. Diese Stilmerkmale in die Wohnwelt zu integrieren, sodass sie authentisch wirkt, ist gar nicht so einfach. Doch mit den richtigen Möbeln und etwas Geschick ist eine wunderschöne Jugendstileinrichtung möglich.

Wie es zur Jugendstilepoche kam

Der Jugendstil war ein Paukenschlag in der vom Historismus geprägten Welt gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Während in den vorhergehenden Jahrzehnten alte Stile wiederaufgegriffen wurden und man auf eine Repräsentation der Verhältnisse aus war, kam es plötzlich zu einer Art Rebellion unter den jungen Künstlern. Diese Rebellion äußerte sich in einer nie gesehen Formensprache, in leuchtenden Farben und verspielten Dekorationselementen – was man an einer authentischen Jugendstileinrichtung vortrefflich erkennen kann. Dabei wurde mit neuen Materialien experimentiert. Vorher dominierte Holz die Einrichtung, nun kamen auch Metall und Glas in Spiel. In der Architektur begann man zudem, mit Beton zu bauen. Dieser Werkstoff wurde erst ab der Industrialisierung in einer entsprechenden Qualität hergestellt und man erfand Techniken, wie man ihn verbauen konnte.

Merkmale des Jugendstils

Der Jugendstil ist von verspielten Elementen und floralen Mustern geprägt. Eine Jugendstileinrichtung weißt diese Charakteristiken sowohl in der Deko als auch bei den Jugendstilmöbeln auf. Dabei gab es in den unterschiedlichen europäischen Ländern durchaus Unterschiede, daher fallen für die einzelnen Strömungen Begriffe wie Secessionsstil, Modernisme, Art nouveau, Stile florale und Liberty. Während im Art Nouveau hochwertige Echtholzmöbel dominierten, fanden sich im Art Deco luxuriöse Stoffe und andere edle Materialien. Wichtig war in den Strömungen allerdings, dass sie nicht nur einzelne Bereiche des Lebens berührten. Kunst und Alltag sollten miteinander verbunden werden.

Möbel im Jugendstil

Jugendstilmöbel fallen dadurch auf, dass die strengen Formen aufgebrochen sind. Zwar besitzen sie noch immer ihre Funktion, jedoch sind gerade Linien zu Kurven geworden. Große Flächen sind nicht mehr massiv, sondern verziert. Diese Überfülle an Ornamenten kann verwirrend wirken. Daher ist es bei der Einrichtung im Jugendstil wichtig, die einzelnen Stücke und die Dekoration besonders genau auszusuchen.

Die richtige Jugendstileinrichtung: grundlegende Tipps

Jugendstileinrichtung bedeutet nicht, dass die Wohnung voller Jugendstilmöbel sein muss. Das wäre dem Stil eher abträglich, denn genau die Übertreibung war es, die früher die Kritik an dem neuen Kunststil hervorrief. Das Auge fand sich plötzlich nicht mehr zurecht zwischen den vielen Blumenornamenten, die an den Wänden rankten, und den leuchtenden Blau-, Violett- und Grüntönen der Kleider, die die dargestellten Personen trugen. Lassen Sie viel mehr Ihr eigenes Stilgefühl walten und richten Sie die Wohnung eher sparsam ein.

Typische Jugendstilmöbel

Unter typischen Jugendstilmöbeln verstehen sich Holzmöbel mit polierter Oberfläche, die meist eher dunkel gehalten sind, also in rötlichen und braunen bis hin zu fast schwarzen Farbtönen. Heutzutage finden sich noch einige antike Möbel dieses Stils, aber auch nachgebaute Stücke. Wählen Sie aus, welche Möbel im Jugendstil Sie für Ihre Einrichtung haben möchten und stellen Sie die Wohnung nicht zu voll. Es genügen einzelne Stilmöbel wie beispielsweise ein Esstisch mit passenden Stühlen und ein Vertiko im Wohnzimmer oder und er Küche, um den Eindruck einer Jugendstileinrichtung zu erwecken. Im Schlafzimmer kann ein großes Bett mit durchbrochenem Kopfteil dominieren, ein passender Schrank sollte möglichst auf der entgegengesetzten Zimmerseite aufgebaut sein, damit sich die Formen nicht zu sehr vermischen oder gar stören.

Dekoration für die Jugendstileinrichtung

Die Jugendstileinrichtung lebt wie keine andere von der Dekoration. Gemälde (sie können auch modern sein), verzierte Tischlampen und Vasen aus gefärbtem Glas sind passende Dekorationselemente, die den Eindruck der Möbel verstärken. Bezüglich der Farbigkeit in der Dekoration ist es erlaubt, nicht auf Einheitlichkeit zu achten. Typische Töne sind irisierendes Violett und Blau, aber auch Rot, Grün und Gelb kommen miteinander kombiniert vor. Die Dekoration sollte den Raum nur nicht dominieren. Es muss noch genügend neutrale Fläche für das Auge vorhanden sein, damit die besonderen Stücke auch ihre außergewöhnliche Wirkung entfalten können.

Auf einen neutralen Hintergrund achten

Betrachtet man die Gemälde, die in der Zeit des Jugendstils entstanden, wird das Auge von den vielen Details und Farben ziemlich in Verwirrung gebracht. Das sollte in der Wohnung nicht passieren. Achten Sie daher darauf, die Stilmöbel und Dekorationsstücke vor einem neutralen Hintergrund zu präsentieren. Das heißt nicht, dass die Wände monochrom in Weiß gehalten werden müssen. Es gilt nur, die Balance zwischen den Formen und Farben zu finden. Ihre Jugendstileinrichtung kann beispielsweise vor einer cremefarbenen Wand präsentiert werden. So kommen die spezifischen Formen besonders zur Geltung und verschwimmen nicht in Verzierungen, die sich im Hintergrund befinden. Aufgemalte oder aufgeklebte Ornamente dürfen dabei durchaus die Türen oder Fenster umrahmen. Auch ein Teppich mit floralen Ornamenten bildet einen schönen Zusatz zur Möblierung.

Moderne oder alte Wohnung?

Wer in einer Wohnung mit Stuckdecken und Holzfenstern lebt, hat natürlich schon ein natürliches Ambiente für eine Jugendstileinrichtung. Doch steht diesem Stil auch in einem Neubau nichts entgegen. Im Gegenteil: Dort können die Formen als Kontrast zur Geltung gebracht werden, nämlich indem sie genau das Gegenteil zum strengen Bau darstellen. Auch im Landhausstil kommen Jugendstilmöbel vortrefflich zur Geltung.
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Quellenangabe
Beitragsbild: © Jean-Pierre Dalbéra https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.en | https://de.wikipedia.org/