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Carnaubawachs ist ein besonders hochwertiges Wachs, das unter anderem zur Pflege und zum Schutz von Holz eingesetzt wird. Das Wachs wird aus den Ausscheidungen der Blätter der Carnaubapalme Copernicia prunifera gewonnen. Die Carnaubapalme ist in Brasilien beheimatet. Der brasilianische Bundesstaat Piauí ist der Hauptproduzent von Carnauba, das nicht nur für Wachse und Polituren in der Möbelpflege und Möbelrestauration, sondern auch in der Kosmetik- und Lebensmittelproduktion sowie in der Pharmazie verwendet wird. Entdecken Sie in unserem Artikel, wie Carnaubawachs gewonnen wird und wie es zum Einsazt kommt.
Die brasilianische Carnaubapalme
Die Carnaubapalme kennt man auch unter den Namen Caranday-Palme oder Wachspalme. Die fast ausschließlich in Brasilien vorkommende Carnaubapalme ist eine Fächerpalme, die bis zu 15 Meter hoch wird. Der Stamm ist gerade und zylinderförmig. Der tropische Baum wirft seine welk gewordenen Blätter von unten her ab. Die abgefallenen Palmenblätter hinterlassen im Stamm spiralförmige Zwischenräume. Zur Gewinnung des wertvollen Carnaubawachses sind vor allem die jungen Blätter geeignet.
Carnauba Blätter als Schutz
Die jungen Blätter der Palme sind auf beiden Blattseiten mit zahlreichen Wachsschuppen bedeckt, die von den Blättern selbst ausgeschieden werden. Damit schützen sich die Blätter eigentlich vor der übermäßigen Verdunstung im tropischen Klima. Eine ausgewachsene Carnaubapalme hat etwa 35 Blätter. Davon können pro Saison über zwei bis drei Ernten verteilt maximal 20 Blätter geerntet werden. Die Ernte von mehr Blättern würden die Bäume nicht verkraften. Die Carnaubapalme hat auch Blütenstände mit ovalen, länglichen Beeren von gelber Farbe. Die Früchte werden zu Gelee verarbeitet oder an Tiere verfüttert. Aus gerösteten und gemahlenen Früchten stellen die Brasilianer ein kaffeeartiges Pulver her. Aus den Samen wird in Brasilien zudem ein Speiseöl gewonnen und aus dem Stamm-Mark ein Mehl. Die jungen Herzen der Carnaubapalme können als Salat verzehrt werden.
Gewinnung des Carnaubawachses
Die Carnaubapalme ist für Brasilien ein außerordentlich wichtiger Baum, der vielseitig verwendet wird. Das Carnaubawachs ist zum einen ein wichtiges Exportgut. In der Trockenzeit können pro Palme höchstens sechs bis acht Blätter abgeschnitten werden, weil der Baum sonst Schaden nimmt. Die Ernte kann nur zwei-, allerhöchsten dreimal im Jahr erfolgen. Zwischen jeder Ernte müssen wenigstens 80 Tage liegen. Die Palmblätter werden nach ihrer Ernte auf Matten zum Trocknen ausgelegt. Dadurch lockern sich die kleinen Wachsschuppen. Durch Bürsten, Schaben und Klopfen wird das Carnaubawachs schließlich von der Carnauba getrennt.
Carnaubawachs: das Schmelzen und Veredeln
Das Carnaubawachs wird anschließend geschmolzen, um es von Verunreinigungen zu befreien. Wird es mit Paraffin vermischt, bleicht es aus. Für die Möbelpflege mischen Hersteller wie Borma es mit Bienenwachs, um es zu veredeln und die pflegenden Eigenschaften noch zu verbessern. Ein zweiter Weg der Wachsgewinnung ist, die jungen Blätter und Triebe der Palme auszukochen und das Wachs im Anschluss abzuschöpfen. Von einem Blatt werden etwa fünf bis acht Gramm Carnauba gewonnen. Pro Jahr liefert ein Baum etwa 120 bis 160 Gramm Carnaubawachs. Neben dem Carnaubawachs finden auch die Blätter und das Holz der Palme weitere Verwendung. Die Blattfasern, die Bagana oder Palha genannt werden, verarbeiten die Einheimischen zu Geweben, Matten und Hüten. Die Blätter werden außerdem zum Decken von Dächern genutzt. Aus dem Holz stellen die Brasilianer Möbel, Gebälke und Furniere her.
Allerlei Wissenswertes über Carnauba
Die Carnaubapalme Copernicia prunifera wurde nach dem berühmten Astronomen, Arzt, Kartografen und Mathematiker Nikolaus Kopernikus benannt. Der zweite Teil des wissenschaftlichen Namens bezieht sich auf die lateinischen Wörter prunum und fer, welche Pflaume und tragen bedeuten und auf die Früchte der Palme anspielen. Vor ungefähr 300 Jahren lernten spanische Jesuiten, die in Brasilien missionierten, die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Carnaubapalme kennen. Ihre Erkenntnis über den besonderen Baum, der in seiner Heimat Carnaúbeira heißt, verdankten sie den Tremembé. Für das indigene Volk war die Palme von jeher der Baum der Weisheit. Sie nutzen ihn vielseitig und stellten aus seiner Wurzel ein Extrakt her, das sie als Heilmittel verwendeten. Das besonders harte Holz der Palme war für sie ein wichtiger Baustoff und aus dem Palmsirup erzeugten sie Essig und Wein. Die Verwendung der Carnaubapalme ist heute immer noch sehr vielseitig. Die größte wirtschaftliche Bedeutung hat jedoch die Gewinnung von Carnaubawachs.
Die Verwendung von Carnauba
Für unser Magazin ist die Verwendung von Carnauba natürlich in erster Linie für die Möbelpflege und die Restauration interessant. Ein farbloses Holzwachs aus Carnauba und Bienenwachs ist bestens geeignet für die Veredlung von Holzoberflächen, die durch den Antikwachs einen seidenweichen Glanz und eine schöne Patina erhalten. Doch es gibt eine ganze Reihe weiterer Anwendungsgebiete, die wir in jedem Fall erwähnen möchten. Das recht harte, gelbliche bis grüne Carnaubawachs besitzt unter allen natürlichen Wachsen den höchsten Schmelzpunkt von 80 bis 88 Grad Celsius. Wird es mit weicheren Wachsen gemischt, erhöht es wiederum deren Schmelzpunkt. Deshalb ist es geeignet für die Herstellung von Salben, Cremes und dekorativer Kosmetik wie Lippenstiften.
Weitere Anwendungsgebiete für Carnaubawachs
Carnaubawachs verändert die Konsistenz von Grundstoffen und verleiht ihnen Geschmeidigkeit und Glanz. Eine ähnliche Wirkung wie in Kosmetika übt es dank dieser Eigenschaften auch als Antikwachs auf Möbeln und anderen Holz-Oberflächen aus. Carnauba ist unverdaulich, frei von jeglichen Duftstoffen und wird vom menschlichen Körper komplett ausgeschieden. Es ist deshalb ein geeignetes Trennmittel bei der Herstellung von Schokodragees und Gummibärchen. Aus Carnaubawachs werden zudem Dragee- und Tablettenüberzüge hergestellt. Auch importierte Zitrusfrüchte oder Äpfel sind mitunter mit Carnauba gewachst und so gekennzeichnet. Carnauba findet weiterhin Anwendung bei der Herstellung von Schallplatten, von Kerzen und bei der Glättung von Papieren.
Wertvolle Inhaltsstoffe für Holzmöbel
Für Carnaubawachs wird auch das Synonym Brasilwachs verwendet. Es verfügt über besonderes wertvolle Inhaltsstoffe zum Wachsen antiker Möbel. Es wird bevorzugt in der Möbelrestauration verwendet, kann aber auch im Privathaushalten ein nützlicher Helfer sein. Carnauba beinhaltet gesättigte höhere Fettsäuren, Cerotinsäure, Carnaubasäure und Cerotinsäuremyricylester. Das Antikwachs des Herstellers Borma ist mit hochwertigem Bienenwachs angereichert. Es ist daher für Holzmöbel aller Art bestens geeignet. Wenn Sie lange Freude an Ihren antiken und modernen Möbeln aus Holz haben möchten, können wir dieses Produkt von Borma empfehlen. Carnaubawachs ist für alle Holzarten bestens geeignet.