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Die richtige Oberflächenbehandlung bei Holz

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Die richtige Oberflächenbehandlung für Holz ist von verschiedenen Faktoren abhängig: von der Sorte des Holzes, dem Einsatzzweck und dem aktuellen Zustand der Holzmöbel. Beschädigte oder stark verschmutzte Stellen müssen erst einmal in Ordnung gebracht werden. Häufig kommt hier nur Schleifpapier infrage. Dann bekommt das Möbelstück sein Finish. Wie Sie genau vorgehen, um alten Stücken wieder echten Glanz zu verleihen, erfahren Sie hier.

Welche Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung gibt es?

Wenn es darum geht, Holzmöbel zu bearbeiten, dann kommen dafür in der Regel drei Methoden zum Einsatz:

  • das Lackieren (bei antiken Möbeln gern mit Schellack)
  • das Wachsen mit Holzwachs
  • das Ölen mit Holzöl

Liming Wachs (Pigmentwachs) Antikwachs farblos (Bienenwachs mit Carnauba)

Jede dieser Vorgehensweisen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Lack versiegelt die Oberfläche, die so vor allen Einflüssen geschützt ist. Allerdings gehen die besondere Haptik und der Duft des natürlichen Materials verloren. Die Optik hingegen kann durch die glänzende Lackoberfläche noch gewinnen, gerade dann, wenn es sich um einen transparenten Lackanstrich handelt. Geht es um die Möbelrestauration und soll etwa ein Schellack-Möbel aufbereitet werden, dann sollte diese Aufgabe jedoch einem Profi überlassen werden. Holzwachs erzeugt lediglich eine oberflächliche Schicht. Die Möbel bekommen durch die Behandlung mit diesem speziellen Mittel, das häufig hochwertiges Bienenwachs enthält, eine glänzende Oberfläche. Der Klassiker bei der Oberflächenbehandlung von Holz ist Holzöl, das für die heute so beliebten, naturbelassenen Oberflächen perfekt geeignet ist. Manche Besitzer verwenden für die Möbelrestauration unbehandelter Oberflächen jedoch normales Speiseöl, was auf jeden Fall vermieden werden sollte.

Teak Öl    Hart Möbelöl

Holzoberflächen leiden im Laufe der Zeit

Eine Oberflächenbehandlung für Holz ist deswegen in regelmäßigen Abständen notwendig, weil alle antiken Möbel dem Lauf der Zeit unterworfen sind. Ein Tisch bekommt schnell kleine Kratzer oder Schrammen, wenn er in Gebrauch ist. Es wird ein heißer Topf abgestellt, der einen Rand hinterlässt, der Abdruck eines Wasserglases erinnert an einen heißen Sommer. Ein Kugelschreiber läuft aus, jemand malt über den Rand. Die Ecke eines Schrankes bleicht aus, weil sie am Fenster steht. Staub sammelt sich und will sich nicht einfach entfernen lassen. Spätestens dann ist es Zeit, dem guten Einrichtungsstück zu neuer Schönheit zu verhelfen!

Holz abschleifen
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Die „kleine“ Möbelrestauration mit einem Möbelregenerator

Für die schnelle Pflege zwischendurch, die je nach Beanspruchung rund zweimal jährlich durchgeführt werden sollte, ist ein Möbelregenerator die erste Wahl. Für akute Fälle sollte er schnell zur Hand sein! Er frischt auf, schützt und pflegt und kann sowohl auf hellen und dunklen Hölzern als auch auf lackierten Oberflächen angewandt werden. Das Mittel wirkt nicht nur oberflächlich, sondern zieht ihn der Tiefe ein und bringt jede Oberfläche wieder zum Strahlen. Dafür wird der Regenerator auf ein Tuch gegeben, aufgetragen und wieder abgewischt. Im Nu verschwinden auch Ablagerungen, die sonst nur schwer zu entfernen sind, wie Alkohol- und Wasserflecken, graue Schleier, Kratzer und Nikotinbeläge. Wird nach einem kleinen Malheur gleich mit diesem Mittel gearbeitet, können hartnäckige Flecken in vielen Fällen verhindert werden.

Ist eine Verschmutzung oder eine Schramme jedoch schon älter, oder kann der Möbelregenerator nichts mehr ausrichten, dann müssen härtere Geschütze aufgefahren werden.

Das Schleifen – wenn nichts mehr geht

Jede Oberflächenbehandlung von Holz beginnt mit dem Schleifen. Es entscheidet darüber, wie das Möbelstück hinterher aussehen wird. Durch den gründlichen Schliff kann wirklich alles entfernt werden, jeder Kratzer, jeder hartnäckige Fleck, der ungeliebte Lack – doch dieser Arbeitsgang erfordert besonders viel Aufmerksamkeit und Zeit. Zum Schleifen muss das Möbel auseinandergenommen werden, Dann wird es durch mehrere Schleifgänge behandelt, bis die Oberfläche überall gleich aussieht. Man führt die Schleifmaschine erst quer, dann längs über die Oberfläche. Man sollte nicht nur an einer Stelle arbeiten, sondern immer in Bewegung bleiben. Zunächst schleift man mit Korn 120, dann mit Korn 180 und Korn 240. Der letzte Durchgang erfolgt im Feinschliff- Modus. Die Kanten werden mit einem Handhobel gebrochen und ebenfalls geschliffen. Ist das passiert, erfolgt ein letzter Rundum-Schliff mit der Körnung 320. Flächen und Kanten sollten gleich aussehen. Jetzt ist das Möbelstück für das Wachsen oder Ölen bereit!

Die oberen schichten mit Schleifpapier abtragen
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Die Oberflächenbehandlung bei Holz mit Holzöl

Bei der Oberflächenbehandlung mit Holzöl kann man ganz verschiedene Effekte erzielen. Handelt es sich um ein Leinöl und Tungöl, wird das Holz stark angefeuert. Die Maserung kommt viel deutlicher zum Vorschein. Pigmentierte Öle hingegen hinterlassen einen matten Eindruck. Das dünnflüssige, spezielle Holzöl wird reichlich mit einem Schwamm oder Pinsel aufgetragen. Es dringt sehr gut in das Holz ein. Nach kurzer Zeit ist das meiste eingezogen, es kann ein weiterer Auftrag erfolgen. Hier kann man ebenfalls großzügig mit der Menge sein. Es dauert nach dem erneuten Auftragen jedoch etwas länger, bis das Öl eingezogen ist Manchmal kann sogar ein dritter Durchgang erfolgen. Erst dann wird das überschüssige Öl entfernt. Dieser Vorgang nennt sich Überstand abnehmen. Er kann preisgünstig mit einem Stück Küchenrolle erfolgen. Diese fusselt nicht und hinterlässt keine sonstigen Spuren. Nach der Oberflächenbehandlung und dem Entfernen des überschüssigen Öls sollte das Möbel dann nahezu trocken sein.

Ölen
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Was kann man tun, wenn man versehentlich mit Speiseöl geölt hat?

Wurde aus Unwissenheit mit einem Speiseöl geölt, wird man recht schnell feststellen, dass dies keinerlei Schutzwirkung für das Möbelstück hat. Das macht sich besonders bemerkbar, wenn es sich um eine Arbeitsplatte oder einen Tisch handelt. Das einzige, was man dann tun kann, ist die gesamte Fläche abzuschleifen, bis kein Öl mehr in den Holzporen ist. Das ist ein recht aufwendiger Vorgang. Dann sollte die abschließende Oberflächenbehandlung mit einem guten Arbeitsplattenöl oder einem Hartwachsöl erfolgen.

Die Oberflächenbehandlung mit Holzwachs – mehr Glanz für Ihr Holzmöbel

Ein Möbelstück, das wie beschrieben behandelt wurde, ist zwar gut geschützt, verfügt aber nur über einen sehr matten Glanz, wenn es etwas mehr glänzen soll, hat das Wachs seinen großen Auftritt. Dieses ist perfekt geeignet, um eine Oberfläche zum Glänzen zu bringen. Allein hat es jedoch niemals die Schutzwirkung, die ein Öl erzeugen kann. Das Wachs bleibt auf der Möbeloberfläche, während das Öl wirklich tief eindringt.

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Um einem Holzmöbel   ein perfektes Finish zu verleihen, braucht man ein gutes Wachs und ein weißes Polierpad für den Exzenterschleifer. Es wird nur wenig Wachs aufgetragen. Dann wird das Möbel rundherum poliert. Achten Sie darauf, die Maschine erst einzuschalten, wenn das Pad das Möbelstück bereits berührt. So wird verhindert, dass es Ihnen „um die Ohren fliegt“. Das Polieren mit Wachs erzeugt einen seidigen Glanz. Das Holz sieht jedoch immer noch natürlich aus, vor allem im Vergleich zu einer Oberflächenbehandlung mit Lack. Sie fühlt sich angenehm weich an und hat einen seidigen Griff.