«Wie Sie einen Tisch im Kolonialstil kombinieren»
Während manche Menschen ihre Wohnung einfach mit Dingen füllen, die praktisch sind oder ihnen gefallen, setzen andere auf die Einrichtung in einem bestimmten Stil. Dieser kann moderne, aber auch antike Möbel beinhalten, wie es eben am besten gefällt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kolonialtisch, der Ihre Wohnung besonders stilvoll wirken lässt?
Der Kolonialstil – wie es dazu kam
Sicher hat so manche und mancher von Ihnen schon vom Kolonialstil gehört. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Wort? Es bezieht sich auf die Kolonialisierung, die eigentlich kein schönes Kapitel der europäischen Geschichte ist, ging sie doch mit viel Leid in den kolonialisierten Ländern einher. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts, als die europäischen Seefahrer – allen voran die Spanier und Portugiesen, dann aber auch die Niederländer, Engländer, Franzosen und Deutschen – die Welt eroberten, vergrößerte sich Europa, indem in den entdeckten Gebieten Kolonien errichtet wurden.
Kolonialisiert wurden vor allem Nordamerika, Afrika und Asien.
Im Falle der USA ist die Kolonialisierung besonders deutlich und wurde auch nicht mehr aufgehoben, denn die ursprünglich dort lebenden Völker sind fast vollständig verschwunden, Landessprache ist die Sprache der englischen Kolonisten. Asien und Afrika hingegen sind heute dekolonisiert, was bedeutet, dass die einzelnen Staaten ihre Eigenständigkeit wiedererlangt haben.
Die Kolonialisierung hat in der Architektur und der Kunst Spuren hinterlassen. Das ist ein natürlicher Prozess, den man sich folgendermaßen vorstellen kann: Die Kolonisten fuhren in ein fremdes Land, um dort Siedlungen zu bauen. Auf den Schiffen war nur begrenzt Platz, was bedeutete, dass man nur die wichtigsten Dinge mitnehmen konnte. Dazu gehörten Geld, Kleidung und Tiere, aber auch Waffen und Werkzeug und sogar die einen oder anderen Möbel.
In der Fremde mussten sich die neuen Bewohner aber organisieren, also Häuser und Einrichtungsgegenstände bauen. Dazu verwendeten sie die Materialien vor Ort. Gleichzeitig richtete man sich möglichst europäisch ein, denn es herrschte nicht nur die Meinung, dass die europäische der fremden Kultur überlegen sei, man wollte auch auf den Komfort nicht verzichten. Beispielsweise wollte man nicht etwa auf einem Kissen am Boden sitzend essen, sondern an einem Tisch. Die vor Ort vorhandenen Materialien und Kunststile und die eigenen stilistischen Vorstellungen der Siedler führten zum sogenannten Kolonialstil.
Besonderheiten des Kolonialstils
Sieht man sich Kolonialmöbel an, fällt sofort ins Auge, dass sie sowohl europäisch als auch fremd aussehen. Das liegt daran, dass die Siedler ihre Stilvorstellungen nicht zu hundert Prozent durchsetzten. Die Formensprache der Kultur vor Ort floss mehr oder weniger in die Einrichtung ein.
Daher besitzen Kolonialmöbel in der Regel die klassischen europäischen Formen, sind aber mit Verzierungen in der Formensprache der kolonisierten Kultur geschmückt. Aber das ist nicht alles. Auch die Tatsache, dass man beispielsweise in Indien keine Eichen oder Buchen vorfand, mit denen man die Möbel bauen konnte, sondern Teakholz oder Sheesham, trägt ihren Teil zur Besonderheit des Kolonialstils bei. Auffällig ist auch, dass die Möbel in der Regel rötlich oder dunkel lackiert wurden. Der Lack war dabei ein Symbol des Reichtums.
Moderne Kolonialtische?
Die Kolonialzeit begann vor über 500 Jahren und endete in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das bedeutet, dass nicht allzu viele echte Kolonialmöbel erhalten sind. Immer wieder trifft man auf gut erhaltene antike Möbel, wie antike Kolonialtische, häufig wird der Stil aber imitiert.
Das heißt nichts anderes, als dass diese Einrichtungsgegenstände heute noch produziert und so einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden.
Der Kolonialtisch – Beginn einer exotischen Einrichtung
Sie legen nicht nur Wert auf eine stilvolle Einrichtung, sondern auf eine exotische Möblierung in einem bestimmten Stil? Dann ist ein Holztisch im Kolonialstil genau das Richtige. Unsere Kolonialtische zeichnen sich durch zeitlose Formen aus.
Besonders sind die Kleinigkeiten: die gedrechselten Beine oder die verspielt wirkenden Schubladenknäufe. Sie verleihen den Tischen ihre stilistische Ausprägung.
Bei der Materialwahl wurde sowohl auf einheimisches als auch auf exotisches Holz zurückgegriffen. Der Kolonialtisch aus altem Eichenholz besitzt eine rustikale Oberfläche, während der dunkle Tisch aus Teakholz mit einer fremdländischen Textur unter dem dunklen Lack besticht. Jeder dieser Tische eignet sich als Esstisch, aber auch für das Arbeitszimmer.
Welche Stühle zum Kolonialtisch?
Welche Stühle passen am besten zu einem Kolonialtisch? Es kommt darauf an, welcher Stil in der Wohnung vorherrschen soll. Ein Esstisch im Kolonialstil kann für sich stehen und mit einfachen Holzstühlen dunklerer Farbe kombiniert werden. Schön ist aber auch, den Holztisch mit Stühlen eines anderen Materials zu kombinieren, beispielsweise mit Lederstühlen. In diesem Fall wird der koloniale Charakter des Tisches auf einen größeren Raum ausgeweitet. Der Sitzplatz bildet dann eine optische Insel.
Diese kann so belassen oder in die Wohnungsausstattung integriert werden: Passend sind großblättrige Zimmerpflanzen und entsprechende Wohnaccessoires. Letztere werden nach stilistischen Vorlieben ausgewählt: für eine Wohnung im indischen Kolonialstil kommen bunte Sofakissen, Vorhänge und Teppiche infrage, für einen afrikanischen Touch weitere Möbel und Dekorationsgegenstände, die andere Naturmaterialien wie Leinen, Fell und Bast beinhalten.
Wichtig ist dabei, dass die Dekoration nicht zu dunkel ausfällt. Kolonialtische und Stühle sind von vornherein bereits dunkel und wirken somit schnell zu schwer, wenn die Umgebung nicht mit helleren Farben gestaltet wird, welche die Atmosphäre etwas auflockern.