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Holz polieren für Selbermacher:

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Holzmöbel oder -oberflächen verdienen die richtige Pflege, um ihren natürlichen Charme und ihre Langlebigkeit zu bewahren. Nach einer Oberflächenbehandlung, wie Schleifen oder Lackieren, ist das Polieren ein entscheidender Schritt, um das Material optimal zur Geltung zu bringen. Es verleiht dem Holz nicht nur einen strahlenden Glanz, sondern schützt es auch vor Verschleiß und äußeren Einflüssen. Ob Sie den Glanz Ihrer Möbel auffrischen, kleine Kratzer ausbessern oder eine spezielle Oberfläche veredeln möchten – die richtigen Techniken sind entscheidend. Mit den folgenden Tipps vermeiden Sie typische Fehler und erzielen ein beeindruckendes Ergebnis.

Unbehandeltes Holz polieren – geht das?

Wenn bei neuen Möbeln die grundlegenden Tischlerarbeiten abgeschlossen sind, werden sie mit zunehmend feineren Schleifmedien bearbeitet, damit sie ein glattes Antlitz erhalten. Falls es beim puristischen Finish bleiben soll, kann abschließend ein leichtes Präparat aufgetragen werden – beispielsweise eine Holzbutter. Genau genommen handelt es sich dabei nur um eine aufwertende Pflegemaßnahme, weil man im eigentlichen Sinn rohes Holz nicht polieren kann. Denn für einen glanzvollen Look sind geschlossene Oberflächen die Voraussetzung.

Holzmoebel-Hozbutter - Holz polieren
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Frisch gewachstes und geöltes Holz polieren

Wer Möbel für alltägliche Eskapaden wappnen und ihr Charisma authentisch inszenieren möchte, trägt gern ein Hartöl auf. Es folgt eine Politur, weil die verteilte Substanz selten vollständig in die Poren einzieht. Überflüssiges Öl wird entfernt, weil es später unattraktiv speckig aussieht.

Hart Möbel Öl - Möbelpflege für Ihre Massivholz Möbel - Holz polieren

Der finale Schritt lässt die Veredelung außerdem gleichmäßig erscheinen und erzeugt einen eleganten Schimmer. Eine Wachsbehandlung schließt ebenfalls die Holzporen, ohne dass der atmungsaktive Charakter des Naturwerkstoffs verloren geht. Überschüssiges Veredelungsmaterial wird vor dem Aushärten erneut abgenommen, um ein tadelloses Ergebnis zu erzielen. Gewachste Holzmöbel kann man auf Hochglanz polieren, soweit der dezentere Seidenglanz nicht mehr gefällt. Frisch lackiertes Holz muss nicht poliert werden, da der Lack selbst bestimmt, ob die Oberfläche matt oder glänzend aussieht.

Holz-wachsen - Holz polieren
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Auffrischende Politur oder umfassende Verjüngungskur?

Wenn Sie frisch gewachste oder geölte Holztische oder Stühle polieren, hängt das Endergebnis davon ab, ob die Veredelungssubstanzen korrekt angewendet wurden. Zuerst sind deshalb Expertentipps gefragt, wie unbehandelte Holzmöbel geölt oder gewachst werden. Beim alltäglichen Gebrauch verliert die Erstbehandlung sukzessive ihren Zauber, was den Entschluss beflügelt: Es ist an der Zeit, das Holz zu polieren. Der dabei herausgekitzelte Glanz betont neben der Schönheit des Materials aber leider auch die Gebrauchsspuren. Grauschleier, Kratzen oder Dellen: Manchmal ist es klüger, das Holz auszubessern oder die Oberflächenveredelung zu erneuern, bevor man das Polieren angeht.

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Keine Politur ohne gewissenhafte Reinigung!

Die auftreffende Sonne macht den Pflegerückstand gnadenlos offensichtlich. Ohne Umschweife wird zum Lappen gegriffen, um die Holzschränke oder Tische leidenschaftlich zu wienern. Böses Erwachen ist jetzt vorprogrammiert, insbesondere wenn Sie gerade lackierte Holzmöbel polieren. Es genügen wenige Staubkörnchen auf den Flächen, damit sich bleibende Kratzer zeigen. Obwohl sich die Möbelveredelungen unkomplizierter als Lackschichten erneuern lassen, gilt das Gleiche, falls Sie übereilt einen geölten oder gewachsten Holztisch polieren. Zuerst steht immer die sorgfältige Reinigung auf dem Programm. Lose Ablagerungen werden restlos entfernt. Dabei kann sich auch der möbelschonende Bürstenaufsatz des Staubsaugers bewähren – soweit das Objekt robust genug ist. Denn ihm entgehen Staubpartikel nicht, die sich in feinen Maserungsrillen verstecken. Fest sitzende Verschmutzungen werden mit einer milden Seifenlauge nebelfeucht entfernt. Es wäre schließlich ärgerlich, wenn beispielsweise ein übersehener Kaffeefleck beim Aufpolieren wie eine Kostbarkeit konserviert wird.

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Hausmittel – in Expertenhänden häufig gut, in Laienhänden oft nur gut gemeint

Begutachtet man die Zutatenliste günstiger Möbelpolituren vom Discounter, lässt sich kaum bewerten, ob die Inhaltsstoffe für die Umwelt im Allgemeinen oder die vorliegende Holzart im Speziellen schädlich ist. Verlockend scheinen deshalb angepriesene Hausmittel, die sich seit Generationen bewährt haben. Dafür ist Asche ein Paradebeispiel, die pur angewendet oder mit weiteren Zutaten wie Wasser und Naturölen in eine DIY-Polierpaste verwandelt wird. Obwohl diese traditionellen Politurtipps nicht aus der Luft gegriffen sind, sollten Laien solche Experimente vermeiden. Denn ihnen ist – im Gegensatz zum traditionsbewährten Tischlerbetrieb – nicht im Detail bekannt, welches Ausgangsmaterial für die verwendete Asche sinnvoll ist und wie sie verfeinert wird, um sich für welche Werkstoffe beim Polierverfahren zu empfehlen. Klar ist, dass man mit Holzasche mitunter unbehandelte oder geölte Vertikos, Kommoden und andere Holzmöbel von Schmutzablagerung befreien, aber keinesfalls lackiertes Holz polieren kann. Wer über derartige Fallstricke nicht stolpern möchte, lässt Hausmittelchen außen vor und setzt auf professionelle Qualitätsprodukte.

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Griff zum hochwertigen und passenden Poliermittel

Manchmal eignet sich das ursprünglich angewendete Veredelungsprodukt auch dafür, das Holz aufzupolieren und zu pflegen. Das gilt beispielsweise für einige Holzöle. Ansonsten setzt man auf die Polierprodukte namhafter Hersteller. Wichtig ist jedenfalls, dass das gewählte Pflegemittel für das Holz und seine gegebene Oberflächenveredlung entwickelt wurde. Einige Politursubstanzen sind Spezialisten, andere Multitalente. So sind hochwertige Möbelgeneratoren oft für rohes, lasiertes, geöltes und lackiertes Massivholz optimal. Sie verknüpfen die Reinigung mit einer nährenden Materialauffrischung und betonen die naturgegebene Schönheit des Werkstoffs, wodurch das Finale mit dem Poliertuch zur Kür wird.

Frau-poliert-Holzstuhl
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Handarbeit oder maschinell?

Ob Putztücher die Holzmöbel sanft behandeln oder verkratzen, bleibt bei einfacher Supermarktware unklar. Für intensive Pflegemissionen empfehlen sich deshalb eher weiche Vliestücher für professionelle Polierarbeiten aus dem Fachgeschäft, die garantiert keine Fasern verlieren. Es ist mühsam, einen großzügigen Esstisch zu polieren. Das gilt besonders, wenn man sich häufig dieser Aufgabe widmet oder viele Holzobjekte die Einrichtung charakterisieren. In diesem Fall lohnt sich womöglich die Investition in einen sogenannten Exzenterschleifer mit passendem Zubehör für die großen Flächen und einen Bohrmaschinenaufsatz für dekorierte Holzpartien.

Exzenterschleifer

Liebevolle Massage statt Ergebnisdruck

Da die Rezepturen reichhaltig sind, werden Poliersubstanzen sparsam auf das Vliestuch aufgetragen und gleichmäßig in die gesamte Fläche einmassiert. Dabei gibt der Maserungsverlauf die Arbeitsrichtung vor, damit – insbesondere bei unversiegeltem Holz – alle Vertiefungen erfasst werden. Nach der empfohlenen Einwirkzeit des Produkts starten Sie damit, das Holz zu polieren. Dafür ist ein frisches Vlies genauso ideal wie eine Polierbürste oder die Kombination aus beiden Utensilien. Hierbei orientiert man sich ebenfalls an der Maserungsrichtung und bringt zusätzlich leicht kreisende Bewegungen ins Spiel. Generell bewähren sich bei dieser Holzbehandlung sanfte Vorgehensweisen mehr als Kraftakte. Das Werk ist vollendet, sobald die Holzmöbel lückenlos erfasst wurden und das ästhetische Ergebnis gefällt.

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Doppelt sinnvoll – Schönheitskur und Schutzbehandlung

Wie ausgeprägt der erzielte Glanzgrad ist, hängt neben der Holzveredelung vom Material ab. Fein strukturierte Harthölzer wie Nussbaum strahlen nach der handwerklichen Liebeserklärung mehr als zünftige Weichhölzer wie Kiefer. Trotzdem sind alle Möbel dankbar, wenn Sie gelegentlich ihr Holz polieren. Oberflächliche Flecken – beispielsweise von Wassertropfen – verschwinden, während Gebrauchsspuren wie feine Lackkratzer kaschiert werden. Fachkundig formulierte Poliersubstanzen schützen das Naturmaterial zudem vor Umwelteinflüssen, wodurch etwa verschüttete Flüssigkeiten nicht so schnell eindringen.