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Exotische Möbel

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Exotische Möbel finden immer mehr Eingang in den europäischen Wohnstil. Das hat mit unserer Liebe zu fremden Dingen zu tun. Doch was genau sind eigentlich exotische Möbel? Wo kommen sie her und was macht ihren speziellen Charakter aus?

Formen exotischer Einrichtungsgegenstände

Exotische Möbel kommen in den unterschiedlichsten Arten vor. Es können moderne Stücke in klaren Formen sein, die aus fremdländischen Hölzern gebaut wurden und daher nicht so aussehen, wie wir es aus den hiesigen Möbelhäusern kennen, aber auch Einrichtungsgegenstände im Kolonialstil aus Indien, die mit ihren Verzierungen und bunten Farben einen Teil einer fremden Kultur in die Wohnung holen.

Einen einzigen exotischen Stil gibt es nicht. Darunter fällt praktisch alles, was fernöstlich-orientalisch oder karibisch wirkt. Ein Merkmal sind die auffälligen Farben.

Bekannt ist das beispielsweise vom Indian Style. Dort herrschen Kurkumagelb, Blau und Rosa in der Einrichtung vor, antike Möbel im entsprechenden Stil wechseln ab mit üppigen Vorhängen, verzierten Sofakissen, handgeknüpften Teppichen, filigran gearbeiteten Accessoires und bunten Bildern an den Wänden.

Ethnomöbel

Eine Bezeichnung für exotische Möbel, die direkt aus einer fremden Kultur zu stammen scheinen, ist Ethnomöbel.

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Dieses Wort beschreibt das, was wir so gerne mögen: Stücke aus weitentfernten Ländern mit ungewohnten Formen aus natürlichen Materialien, also exotische Holzmöbel, vielleicht in Verbindung mit Bast. Wir verbinden damit eine einfache Lebensweise, keine Industrie, keine Moderne. Interessant ist auch, wenn Mobiliar schon etwas gebraucht aussiehtSolche Shabbymöbel wirken als hätten sie schon eine Vergangenheit hinter sich, als wollten sie uns etwas erzählen. Gerade das macht den Ethnocharakter aus.

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Ehtnomöbel gibt es als echte antike Möbel, teilweise werden sie aber auch, weil antike Stücke so selten sind, aus recyceltem Holz nachgemacht. Sie wirken dadurch nicht weniger echt, denn schon gebrauchtes Holz trägt die Merkmale seiner Vergangenheit, beispielsweise Kerben, Löcher von Nägeln und Verfärbungen von der Witterung, die es als Hauswand oder Bank im Freien überstanden hat.

Kolonialmöbel  der Stil der Seefahrer

Der Kolonialstil stammt von den Seefahrern vergangener Zeiten, die Afrika, Amerika und Indien entdeckten und befuhren. Manche von ihnen ließen sich im fremden Land nieder. Der Platz auf den Schiffen war begrenzt, es war nicht möglich, allzu viele gewohnte Dinge mitzubringen.

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Also fertigten sie ihre Einrichtung aus Materialien, die die Umgebung bot. Dabei griffen sie, soweit das möglich war, auf ihre Fertigungsmethoden zurück, mischten den bekannten Stil aber mit dem, was sie in der Fremde vorfanden. So kam es, dass beispielsweise nach europäischem Vorbild gebaute Schränke mit verspielten Scharnieren und orientalischen Schnitzereien an den Türen versehen wurden.

Mobiliar aus Teakholz und Sheeshamholz

Dass die exotisch anmutenden Stücke nicht aus einheimischer Buche oder Eiche hergestellt werden, ist einleuchtend. Dort wo sie herkommen, gibt es diese Hölzer nichtDeshalb finden sich unter den exotischen Stücken beispielsweise Holzmöbel aus Mango oder Teakholzmöbel.

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Diese Hölzer zeichnen sich durch ihre ungewohnte Maserung und Färbung aus. Sie sind meist sehr hart und witterungsbeständig. Damit sind sie an warmes, feuchtes Klima angepasst und bringen den Menschen in diesen Gegenden den größten Nutzen als Bauholz.

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Nicht nur Einrichtungsgegenstände werden daraus hergestellt, sondern ganze Häuser oder Boote. Hierzulande bekannt sind vor allem Teakholz-Gartenmöbel.

Dieses Holz ist so beliebt, weil es pflegeleicht und unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist. Doch dann gibt es noch ein Holz mit dem eigenartigen Namen Sheesham.

Eher wenige Menschen werden schon von Sheesham gehört haben, das Holz wird aber immer beliebter. Es gehört zur selben Gattung wie Palisander und ist damit ein exotisches Holz. Sheeshamholz ist sehr hart. Es hat eine gelbliche bis rotbraune Farbe und eine starke Maserung.

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Tische oder Schränke aus Sheeshamholz fallen immer auf – besonders wenn die Oberfläche geölt oder lackiert ist. Dann kommt die intensive Maserung mit ihren flammenden Farben besonders gut zur Geltung.

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Wenn Sie Sheeshamholzmöbel kaufen, sollten Sie darauf achten, dass sie aus zertifiziertem Material hergestellt wurden. Das Zertifikat beweist, dass die Regenwälder vorsichtig gerodet oder die Bäume auf Plantagen angebaut wurden. Denn die Urwälder sind bedroht, in Indien beispielsweise wurden die Sheeshambestände fast vollständig abgeholzt.

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Exotische Holzmöbel in Kombination

Wer sich exotische Möbel kauft, sei es als Einzelstücke oder in größerer Menge, muss sie in die Wohnung integrieren. Manche Menschen mögen es, wenn tatsächlich die ganze Einrichtung in einem exotischen Stil gehalten ist.

Dann dominieren in der Wohnung die erwähnten bunten Farben, die verschiedenartigen Verzierungen und Deko aus ungewöhnlichen Holzarten.

Nur die Zusammenstellung muss gut gewählt werden. Kolonialmöbel aus Mangoholz sollten nicht mit Landhausmöbeln aus einheimischen Holzarten zusammenstehen. Der Kontrast würde einen Eindruck vermitteln, die Einrichtung sei wahllos zusammengestellt.

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Sehr gut machen sich die exotischen Holzmöbel aber auch als Einzelstücke. Ein glänzendes kastanienbraunes Bücherregal aus Sheesham ist vor einer weißen Wand, umrahmt von zwei grünen, nicht zu kleinen Zimmerpflanzen, ein wahrer Hingucker. Dasselbe gilt für einen indischen Kolonialschrank.

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Er sollte nicht versteckt in einer vollen Wohnung stehen, sondern einen separaten Platz bekommen. Das Wohnzimmer bietet sich dafür an, weil er der repräsentativste Raum ist. Im Schlafzimmer macht er sich aber auch nicht schlecht.