Die Biedermeierbank

Möbel aus der Zeit des Biedermeiers werden von vielen Menschen wegen ihrer besonderen Ausstrahlung heute wieder sehr geschätzt. Diese Möbelstücke sind bei weitem nicht so prunkvoll wie klassizistische antike Möbel aus Zeiten des Empire und Louis XVI, sondern sie haben eine eher reduzierte und weit schlichtere Formensprache. Dafür zeichnen sie sich durch maximale Funktionalität und Originalität aus. Solche antiken Möbel haben oftmals eine attraktive und mit den Jahren entstandene Patina oder interessant furnierte Oberflächen. Biedermeiermöbel zeigen allerdings auch deutliche regionale Unterschiede sowohl in der Gestaltung als auch in Bezug auf die verwendeten Hölzer.

Möbel und Kunst aus dem Biedermeier

Das Biedermeier ist ein kulturhistorischer Begriff, der sich auf die Zeit ab dem Ende des Wiener Kongresses 1815 bis zum Beginn der bürgerlichen Revolution in den Ländern des Deutschen Bundes im Jahr 1848 bezieht. Die Kultur ist zwischen der Romantik und dem Realismus angesiedelt. Der Name selbst geht auf die Kritik des zeitlich danach aufkommenden Realismus zurück. Für die satirische Münchner Zeitschrift „Fliegende Blätter“, die zwischen 1845 und 1928 erschien, wurde der fiktive süddeutsche Lehrer Weiland Gottlieb Biedermaier als Parodie auf den dichtenden Dorfschullehrer Samuel Friedrich Sauter aus dem Kraichgau erfunden. Die versteckte Kritik zielte auf die Spießigkeit, Naivität, Kleingeistigkeit und sprichwörtliche Tränenseeligkeit aller Biedermaiers jener Epoche ab.

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Eine Folge der Restauration war der Rückzug ins Private und das Heraufbeschwören von Häuslichkeit und familiärem Glück. Solche Eigenschaften und Ideale freilich kann man den Möbeln des Biedermeiers heute nicht mehr ansehen oder anmerken, aber vielleicht noch den Gemälden von Carl Spitzweg oder den Romanen und Novellen von Adalbert Stifter. Als Stilbezeichnung für Mode und Mobiliar setzte sich der Begriff Biedermeier schließlich 1906 in Berlin im Rahmen der Jahrhundertausstellung durch. Als literatur- und kunsthistorischer Begriff ist er jedoch umstritten und nicht allgemein akzeptiert.

Antike Möbel aus der Zeit des Biedermeiers

Typische Möbelstücke aus jener Zeit sind Biedermeierbänke, aber auch Sofas, Kommoden, Vitrinen, ganze Essgruppen bestehend aus Tisch und Stühlen, Sekretäre, Nähtische und Bücherschränke. Besonders gesucht sind heute Möbelstücke, die sich problemlos in unseren Alltag integrieren lassen und die ganz praktische Zwecke erfüllen. Möbelstücke aus dieseEpoche umgibt eine eigene Aura. Biedermeiermöbel entstammen einer rein bürgerlichen Kultur.

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Das Privat- und Familienleben wurde damals stark kultiviert und das häusliche Glück in den eigenen vier Wänden heraufbeschworen. Auch die Möbelstücke sollten bürgerliche Tugenden wie Fleiß, Pflichtgefühl, Treue und Bescheidenheit zum Ausdruck bringen und widerspiegeln.

Leben und Kultur in der Zeit des Biedermeiers

Die damaligen Wohnstuben waren im Prinzip eine erste Form unserer heutigen Wohnzimmer. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde damals auch der Begriff der Gemütlichkeit geprägt, denn Geselligkeit im kleinen Kreis, Stammtische und Kaffeekränzchen fanden hier ihren Ursprung.

Kein Wunder, luden doch die gemütlichen Biedermeiermöbel nicht nur zum gemütlichen Plausch ein, sondern dienten auch der kreativen Beschäftigung wie der Hausmusik oder den Handarbeiten.

Auch der Kindererziehung wurde in dieser Zeit viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Es entstand erstmals eine eigene Kindermode, die Spielzeugindustrie boomte und ein erster Kindergarten wurde von dem heute noch anerkannten Pädagogen Friedrich Fröbel im thüringischen Bad Blankenburg eröffnet.

Biedermeier Sofa
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Das Kulturelle kam ebenfalls nicht zu kurz: Neben bürgerlichen Romanen erschien erstmals auch Ratgeberliteratur. Außerdem erlebte das bürgerliche Theater einen Aufschwung. Selbst das häusliche Weihnachtsfest mit Weihnachtsbaum in der Stube, Bescherung und dem Singen von Weihnachtsliedern, so wie wir es heute noch kennen, geht auf jene Zeit zurück.

Biedermeierbänke in unterschiedlicher Form

Die Biedermeierbank war ein zentrales Möbelstück in der bürgerlichen Wohnung und es gab sie in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Die Wohnungen waren sowohl funktional als auch komfortabel ausgestattet. Bequeme Sitzgelegenheiten zum familiären Beisammensein gehörten in jedes Wohnzimmer.

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Die Tischler des Biedermeiers fertigten daher zahlreiche Bänke in unterschiedlicher Form und Ausführung von schlicht bis elegant. Es entstand die rustikale Holzbank oder auch die für die Zeit typische Truhenbank mit Rückenlehne und Armstützen. Die Truhenbank bot in ihrem Inneren gleich noch reichlich Stauraum. Wenn die Rücken- und Seitenlehnen von Bänken nicht aus Massivholz gefertigt waren, erhielten sie die für die Epoche typischen ornamentalen Durchbrüche und fächerförmigen Verstrebungen.

Wenn Biedermeierbänke über Verzierungen in Form einer antiken Lyra verfügen, nennt man diese heute Lyra-Bank.

Da verstärkt auch daheim gebetet wurde, fertigten Tischler nun auch Betbänke für den privaten Gebrauch. Manche Biedermeierbank lehnt sich auch an die Form eines Stuhles an.

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In der Wohnstube bevorzugte man als Sitzbank gepolsterte Bänke mit gepolsterten Rückenlehnen und Armstützen, die heute eher an Sofas erinnern. Es gibt jedoch auch die gepolsterte Biedermeierbank ganz ohne Rückenlehne. Schauen wir uns nun drei konkrete Beispiele von Truhenbänken etwas genauer an.

Original Biedermeier Truhenbank aus Weichholz

Diese schöne Truhenbank ist ein original antikes Möbelstück und damit natürlich ein Unikat. Hier handelt es sich um eine der besagten Lyra-Bänke. Im Inneren bietet diese praktische Sitzbank viel Stauraum für Wintermäntel, Spielzeug oder auch Schuhe, die gerade nicht gebraucht werden. Diese Biedermeierbank wurde fachgerecht restauriert und von Hand mit weißer Farbe gestrichen.

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Antike Möbel haben – wie auch diese Biedermeierbank – Gebrauchsspuren, die aber gewünscht sind und dem Möbel seinen besonderen Charme verleihen. Die geräumige Holzbank aus Weichholz ist 202 cm lang, 53 cm tief und insgesamt 91 cm hoch. Die Sitzhöhe beträgt 48 cm.

Diese solide Bank hat schon so manche Generation überdauert und wird sicher auch ihren neuen Besitzer ein Leben lang begleiten.

Naturbelassene antikbraune Biedermeierbank

Bei dieser attraktiven Truhenbank ist das Holz naturbelassen. Jede dieser Truhenbänke wurde nach einem antiken Original von Tischlerhand gefertigt und ist ein Unikat. Das einzigartige Sitzmöbel passt wunderbar zu einer Einrichtung im Vintagestil oder auch im Landhausstil. Für den Bau dieser Bank wurde Altholz recycelt und mit Antikwachs behandelt, was den antiken Charakter des Möbelstücks noch verstärkt. Die praktische Bank bietet im Inneren viel Stauraum für verschiedene Dinge.

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Die Bank mit einer Sitzhöhe von 48 cm ist 220 cm lang, 50 cm tief und 92 cm hoch. Besonders schöne Details und Blickfänge sind die mit gedrechselten Stäben verzierte Öffnung in der Rückenlehne und die geschwungenen Armlehnen auf gleicher Höhe mit der Rückenlehne. Dieses Biedermeiermöbel verträgt sich bestens mit anderen Möbeln aus massivem Holz und passt in ein Wohnzimmer, in eine geräumige Diele oder auch auf die sommerliche Terrasse.

Kleine antikbraune Biedermeiertruhenbank

Dies ist die kleine Schwester des eben vorgestellten Modells. Form, Material und selbst das schöne Element in der Rückenlehne sind hier ähnlich gestaltet. Diese Bank ist allerdings nur 150 cm breit, insgesamt 94 cm hoch und 50 cm tief. Die Sitzhöhe beträgt ebenfalls 48 cm. Jede dieser Bänke ist ein aus Altholz gefertigtes und mit Antikwachs behandeltes Unikat nach einer originalen Vorlage.

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Dieses Biedermeiermöbel bietet im Inneren ebenfalls viel Stauraum für Dinge, die man aus dem Blick verschwinden lassen will. Die von uns in Augenschein genommenen Biedermeierbänke sind attraktive und gleichermaßen ganz praktische Möbelstücke zum Verstauen und Verweilen, die überall im Haus oder in der Wohnung einen Platz finden können.