© StockphotoVideo / Fotolia.com

Holzmöbel ölen

« Die richtige Pflege für antike Möbel »

Antike Möbel bleiben durch den Einsatz von hochwertigem Holzöl dauerhaft schön, denn das Öl hebt die Maserung des Holzes auf natürliche Weise hervor und erzeugt einen dezenten, unaufdringlichen Glanz. Natürlich lassen sich nur solche Holzmöbel ölen, deren Oberfläche nicht durch Farben oder Lacke versiegelt ist. Diese müssen zuvor abgeschliffen werden, um dann in neuem, natürlichem Glanz erstrahlen zu können.

Holzmöbel ölen – welches Öl nehme ich?

Für die Holzpflege oder die Veredelung von Holzoberflächen sind Derivate aus Mineralöl gänzlich ungeeignet. Sie funktionieren für die Möbelpflege einfach nicht. Auch die gängigen Speiseöle, die sich in jeder Küche finden, können nicht für das Holz ölen verwendet werden. Sie haben nicht die benötigten Eigenschaften. Woran liegt das? Holzöl muss nach dem Auftragen richtig trocknen, das heißt, dass es durch die chemische Reaktion mit Sauerstoff in der Luft verharzt. Diese Aushärtung ist der Grund für die schützende Wirkung des Öls, das in die Poren des Holzes eindringt und es so von innen bewahrt. Zum Holzmöbel pflegen sind also nur solche Öle geeignet, die einen besonders hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthalten. Das sind unter den handelsüblichen Ölprodukten nur das Leinöl und das chinesische Tungöl, das auch als Holzöl bekannt ist. Holz mit Leinöl ölen ist also möglich. Andere Öle werden nie richtig austrocknen, wenn sie auf das Holz gegeben werden, sie bleiben immer etwas feucht und abwischbar und eignen sich dadurch nicht für die Pflege der Holzmöbel oder hölzernen Accessoires.

Hart Möbelöl   Teak Öl

Kann man reines Leinöl für die Möbelpflege bzw. das Holzmöbel ölen verwenden?

Theoretisch kann man mit Leinöl antikes und auch junges Holz ölen, jedoch nur, wenn man wirklich viel Zeit hat. Der Trockenvorgang von reinem Leinöl kann nämlich Tage oder sogar Wochen betragen. Aus diesem Grund wird das Öl durch verschiedene Maßnahmen wie Trocknen oder das Beimischen anderer Substanzen so manipuliert, dass es wesentlich schneller trocknet. Das so entstandene Mittel zur Holzpflege ist dann zum Beispiel als Leinölfirnis erhältlich.

Leinöl ist zum Ölen geeignet
© simone / Fotolia.com

Wie findet man den passenden Anbieter für die Holzpflegeprodukte?

Grundsätzlich lässt sich Folgendes feststellen: Wer beim Holz ölen besonders schnelle und sichere Ergebnisse erzielen möchte, der greift zu den Produkten eines konventionellen Herstellers, der mit chemischen Zusätzen arbeitet. Ein anderer legt mehr Wert auf Natürlichkeit und nimmt dafür in Kauf, dass die Möbel nach dem Ölen noch eine Zeitlang etwas kleben. Es gibt keinen allgemein gültigen Ratschlag, der für jeden gilt, es liegt rein an den persönlichen Präferenzen. Wenn es darum geht, möglichst schnell fertig zu werden, wird man auf einen konventionellen Anbieter vertrauen, bearbeitet man hingegen die Holzmöbel in einem Kinderzimmer oder Schlafzimmer, wird man eher zu einem natürlichen Mittel greifen.

Wie geht man beim Holzmöbel ölen vor?

Für das Auftragen des Öls kann man einen Pinsel, eine Rolle oder Schaumstoff verwenden, je nachdem, womit man am besten arbeiten kann. Ist das Öl gleichmäßig verteilt, wird die Fläche mit einem Tuch abgewischt, das nach Möglichkeit nicht fusseln sollte. Man trägt zunächst einmal sparsam auf, weil das nachträgliche Entfernen des Öls sehr aufwendig wäre.

Ein nicht-fusselndes Tuch ist ideal zum ölen
© kelly marken / Fotolia.com

Lappen, Pinsel oder Rolle müssen nach der Verwendung unter Ausschluss von Luft aufbewahrt werden. So können sie ein weiteres Mal verwendet werden und vor allem: sie entzünden sich nicht selbst. Nadelhölzer sind etwas schwammig und müssen eventuell mehrfach geölt werden.

Was muss man beim Ölen von Hartholz beachten?

Beim Ölen von Eiche, Nussbaum oder Kirsche kann es passieren, dass sich Poren oder Risse mit Öl füllen, das dann beim Trocknen herausgepresst wird. Das kann sogar dann noch passieren, wenn der Rest der Fläche schon trocken ist. Man muss dieses ausgepresste Öl gleich entfernen, sonst trocknet es an und muss dann abgeschliffen werden.

Wie bekommt das Holz eine glänzende Oberfläche?

Nach dem Einölen und Trocknen kann jedes Möbelstück auch noch auf Glanz poliert werden. Dazu nimmt man eine Bürste oder einen trockenen Lappen und arbeitet per Hand oder mit einer Maschine. Man poliert die Oberfläche gleichmäßig, bis der gewünschte Grad an Glanz erreicht ist. Das sieht sehr gefällig aus, es kann jedoch sein, dass Unregelmäßigkeiten durch den Glanz stärker ins Auge fallen.

Öl auf eine Holzoberfläche auftragen
© Alexanian Arsen / Fotolia.com

Holzmöbel ölen: warum riecht mein Möbel?

Wenn Oberflächen nach der Möbelpflege einen Geruch ausströmen, ist das zunächst einmal normal. Jedes der Öle hat seinen eigenen, spezifischen Duft, der von den meisten Leuten sogar als angenehm wahrgenommen wird. Er verfliegt mit der Zeit und ist nach einigen Wochen nicht mehr zu riechen.

Doch gerade, wenn das Öl mit chemischen Hilfsmitteln versetzt war oder ein Möbelstück gleich nach dem Bearbeiten verschlossen wird, kann ein unangenehmer Geruch entstehen, der auch lange anhalten kann.

Das lässt sich mit einigen Schritten vermeiden:

  • Die Trockenzeit nicht verkürzen, sondern lieber einen Tag dranhängen.
  • Während des Trocknens gut lüften.
  • Das Innere der Schränke nur sparsam ölen oder liebet gleich zu einem Holzwachs
  • Die Türen während des Trocknens geöffnet halten.