« So schützen und individualisieren sie Massivholzmöbel »
Unbehandelt reagieren die meisten Holzmöbel empfindlich auf Umwelteinflüsse. Deshalb werden diese Möbelstücke oft geölt, gewachst, lasiert oder lackiert. Alle Schutzbehandlungen kennen ihre Vorteile und Nachteile, haben aber den gemeinsamen Nebeneffekt, dass sie die Holzoberfläche veredeln oder kreativ inszenieren. Entscheiden Sie selbst, was Ihnen am besten gefällt!
Sinnvoll und attraktiv – Schutzbehandlungen für Massivholz
Die UV-Strahlung der Mittagssonne ließ die Farbe verblassen. Staubpartikel, die sich unbemerkt festsetzten, sind für den Grauschleier verantwortlich. Der rote Fleck erinnert an die Himbeermarmelade, die man beim Osterbrunch auf den Tisch kleckste. Unbemerkt blieb das Leck im Blumentopf, wodurch das Gießwasser einzog und neben aufgequollenen Stellen für Risse sorgte. Auch in der Stadtwohnung oder im Landhaus sind Holzoberflächen einigen Strapazen ausgesetzt, die unbehandelt ihr Erscheinungsbild verändern. Dauerhaft können die Umwelteinflüsse außerdem die Funktionalität beeinträchtigen. Damit die Langlebigkeit des Werkstoffs bewahrt bleibt, ist die Oberflächenveredelung bei Holzmöbeln üblich. Das Wort lässt erahnen, dass sich der Liebesbeweis fürs Material doppelt auszahlt. Stets schützen die etablierten Methoden das Holz und verwöhnen das Auge.

Altbewährt, aber wirksam: naturnahe Oberflächenveredelung bei Holzmöbeln
So traditionsreich wie der Möbelbau aus Holz ist der Einsatz von Öl und Wachs, um eine Holzoberfläche zu veredeln. Wenngleich es heute auch synthetische Produkte gibt, freut sich das Material über Holzöle, die ausschließlich oder weitgehend pflanzlich komponiert sind. Sie veredeln den Look dadurch, dass die Holzoberfläche gepflegt erscheint und die Maserung betont wird.
Nach dem Auftragen dringt diese Oberflächenveredelung bei Holzmöbeln tief ins Innere ein, wodurch auftreffende Schmutzpartikel abgewiesen werden und Flüssigkeiten weniger schnell einziehen. Falls trotzdem Feuchtigkeit eindringt, wird sie über die Holzoberfläche wieder an die Umgebung abgegeben, weil sie offenporig und atmungsaktiv bleibt. Öle sind prima, um naturnah Holz zu veredeln und zu schützen.

Unkompliziert, aber unverzichtbar: Verjüngungskuren für gewachste und geölte Möbel
Sofern es sich um ein Qualitätsprodukt handelt, kommen auch beim Wachsen vorwiegend Natursubstanzen zum Zuge. Die bewährte Oberflächenveredelung von Holzmöbeln dringt nicht tief ein, sondern versteht sich als äußerliche Schutzbehandlung, die beispielsweise Feuchtigkeit abperlen lässt. Jenseits der Holzoberfläche bleibt der Werkstoff auch nach dem Veredeln ungeschützt. Möbelwachs intensiviert die natürliche Farbgebung, dämpft aber die Ausdrucksstärke der Holzmaserung.
Dieser Effekt ist bei lebhaft strukturierten Weichhölzern oft gewünscht. Beide Methoden, um eine Holzoberfläche zu veredeln, haben nur eine bedingte und temporäre Schutzwirkung. Etwas Umsicht ist dennoch gefragt – beispielsweise durch das zeitnahe Beseitigen verschütteter Flüssigkeiten. Der Schutz sollte zudem regelmäßig aufgefrischt und gelegentlich komplett erneuert werden. Diese Aufgabe ist aber kaum der Rede wert, weil sie sich mit der alltäglichen Möbelpflege oder dem flinken Ausbessern von Gebrauchsspuren verknüpfen lässt. Übrigens kann man Holzoberflächen auch in der Tiefe mit Öl schützen und anschließend mit Wachs oberflächlich veredeln. Die umgekehrte Reihenfolge ist nicht möglich.
Dauerhaft oder endgültig – Veredeln mit Holzlasur oder Holzlack
Wer dauerhaft eine Holzoberfläche veredeln möchte, greift zur Lasur. Sie nutzt sich weniger schnell ab, als es beim Wachsen oder Ölen der Fall ist. Sogenannte dickschichtige Rezepturen werden eher für Holzoberflächen am Haus verwendet – beispielsweise Eingangstüren.
Für Holzmöbel sind dünnflüssige Lasuren mit hochwertiger Rezeptur beliebter. Sie dringen tief ein und neigen nicht zum Abblättern, was bei Bedarf das Nachstreichen erleichtert. Obwohl das Holz vergleichsweise umfassend geschützt ist, bleibt es auch bei dieser Oberflächenveredelung von Holz offenporig. Einige Produkte fürs Lasieren bringen einen effektiven UV-Schutz mit und wehren sogar Schädlinge ab.
Wenn Holzmöbel lasiert sind, bleibt das Naturmaterial sichtbar. Dementgegen verschwindet die ausdrucksvolle Maserung aus dem Blickfeld, wenn Holzoberflächen lackiert werden. Trotzdem kennt diese Veredelungsmethode ihre Fans, weil sie die Möbel wirkungsvoll versiegelt und als pflegeleicht gilt. Diese Annahme trifft beispielsweise darauf zu, dass Flüssigkeiten bei einer intakten Lackierung tatsächlich nicht eindringen können. Falls die Holzmöbel einem schroffen Umgang ausgesetzt sind, stellen sich aber zügig feine Lackkratzer ein. Wer sich nach frischem Wind sehnt und die Holzoberflächen neu veredeln möchte, hat beim Holzwachs und Holzöl wegen des temporären Charakters ein leichtes Spiel. Holzlasuren und Holzlacke müssen erst aufwendig entfernt werden, bevor man sich kreativ austoben kann.
Effektvoll lasiert oder lackiert – Gestaltungsideen fürs moderne Antlitz
Die Langlebigkeit spricht für den Naturwerkstoff, während der Geist eine großflächige Holzoberfläche mit Omas altmodischer Wohnstube verbindet. In diesem Fall wird meist mit einer komplett abdeckenden Lackschicht geliebäugelt. Übersehen wird dabei die ästhetische Wirkung von einzelnen Farbkontrasten – etwa im kräftigen Rot. Sie reichen vollkommen, um beispielsweise einen Buffetschrank im alten Landhausstil erfrischend modern zu veredeln. Wer Naturmaterialien genauso charmant findet wie farbenfrohe Möbel, kann das Holz mit einer ausgefallenen Lasur veredeln. Sie lässt die Holzmaserung durchscheinen und wird sowohl in zurückhaltenden Holztönen als auch fetzigen Trendfarben angeboten.
Unpassende Farbgebung für den Einrichtungsstil? Einfach beizen, schon stimmt das Gesamtbild!
Der Traum von einer Farbveränderung lässt sich auch realisieren, wenn Holzmöbel vor dem Veredeln gebeizt werden. Dabei kommen flüssige Substanzen auf Wasserbasis oder mit Spiritus ins Spiel, die Farbpigmente und manchmal auch Komponenten für den Schutz vor Sonnenlicht und Schädlingen enthalten. Die Pigmente dringen tief ins Holz ein und verändern intensiv den Farbton. Wenn ein Möbelstück gebeizt wird, sollte man diesen Aspekt bedenken. Denn die Rückkehr zum Naturton ist höchstens mit einem sehr umfassenden Materialabtrag möglich. Holzbeizen wären beispielsweise eine pfiffige Lösung, wenn sich ein Kiefernholzregal stimmig ins Interieur mit Antiquitäten im Kolonialstil einfügen soll. Sie sind in den dunklen Nuancen außerdem eine wirkungsvolle Strategie, um massive Gebrauchsspuren zu kaschieren.
Natürlich schöne Kreativtechniken – Möbelpflege mit farbigen Hartölen und Antikwachs
Farbtrends verändern sich zügig, während die Holzmaserung zeitlos fasziniert. Reizvoll sind die einfache Möbelpflege und das unkomplizierte Ausbessern, wenn die Holzoberfläche lediglich gewachst oder geölt ist. Die Entscheidung für eine traditionsbewusste Oberflächenveredelung bei Holz bremst den Wunsch nach neuen Stilakzenten längst nicht mehr aus. Effektvoll ist Hartöl mit dunklen Farbpigmenten. Damit lässt sich beispielsweise helles Holz so veredeln, dass der stilvolle Esstisch eine wunderbare warme Aura erhält.
Ähnlich mühelos und eindrucksvoll ist das Ergebnis, wenn man bei der intensiven Möbelpflege zum weißen Pigmentwachs greift. Das Veredelungsprodukt hellt das Holz nicht nur auf, sondern verleiht ihm einen antiken Touch. Wenn man nach einigen Monaten den seidenmatten Glanz genauso vermisst wie die Naturfarbe, lässt sich der ästhetische Akzent so einfach rückgängig machen, wie er entstanden ist.