« So gelingt die Typenveränderung Ihrer Möbel »
Sie haben alte Holzmöbel zu Hause, die Ihnen eigentlich sehr gut gefallen, aber schlicht nicht hell genug sind? Vielleicht besitzen Sie wunderschöne Landhausmöbel, die aufgrund ihrer dunklen Farbe, jedoch zu wuchtig und drückend wirken? Upcycling ist hier das Zauberwort: In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie man nachhaltig, einfach und ohne große Kosten dunkle Holzmöbel aufhellen kann und warum man fürs Aufhellen kein Bleichmittel benötigt.
Warum überhaupt Holzmöbel aufhellen?
Dunkle Holzmöbel sind wunderschön und fügen sich oft auch harmonisch in einen modernen Einrichtungsstil, indem sie für einen besonderen Anker und Blickpunkt im Raum sorgen. Nichtsdestotrotz kann es sein, dass eine hellere Farbgebung ein Möbelstück aufwerten und moderner sowie frischer aussehen lassen kann. Vor allem, wenn ein einheitlicher Look bevorzugt wird und sich im Raum andere Holzmöbel befinden, die hell sind. Auch können Sie mit einer helleren Farbgebung die Gesamtanmutung eines Möbelstücks und damit auch des Raumes verändern, in dem es steht.
Ein moderner Einrichtungsstil wie etwa der skandinavische Stil ist geprägt von hellen, freundlichen Farben. Hier harmonieren helle Holzmöbel, die gern einen antiken und wertigen Look haben dürfen, besonders gut miteinander. Landhausmöbel in hellen Holztönen oder weiß, hellblau oder hellgrau lackiert, sind in diesem modernen Einrichtungsstil sehr gefragt.
Manchmal möchte man auch nur den natürlichen Ton des Holzes wiederherstellen und zum Beispiel Eichen- oder Teakholzmöbel auffrischen. Auch dabei kann man sich gut an den Schritten orientieren, die wir in unserem Beitrag aufgelistet haben.
Holzmöbel aufhellen: Die Voraussetzungen
Grundvoraussetzung, um Holzmöbel aufhellen zu können, ist das Material: Nur hochwertige Massivholzmöbel eignen sich wirklich gut zum Aufhellen. Furniertes Holz etwa kann beim Aufhellen beschädigt werden: Beim Upcycling-Prozess besteht die Gefahr, dass sich das Furnier von der Trägerplatte des Möbel löst. Dieses Risiko besteht bei massivem Holz natürlich nicht.
Für das Aufhellen eines Möbelstücks benötigt man einige Tools sowie die entsprechende Farbe bzw. auch farblose Lasur. Bleichmittel brauchen Sie jedoch zum Beispiel nicht, denn beim Holzmöbel-Aufhellen handelt es sich nicht um ein Bleichen der Farbe, sondern vielmehr um ein Hellerstreichen. Neben einer Holzfarbe im gewünschten Farbton benötigt man außerdem eine Grundierung, passende Pinsel oder eine Rolle, Schleifpapier, Folie oder alte Zeitungen zum Abdecken von Boden und umliegenden Bereichen. Auch Malerkrepp kann eine gute Idee sein, wenn etwa bestimmte Teile des Möbels abgeklebt werden sollen. Darüber hinaus sind natürlich Malerhandschuhe und eine Arbeitsschürze wichtige Utensilien.
Schritt für Schritt dunkle Holzmöbel aufhellen
Schritt 1: die Vorbereitungen
Bevor es an das Aufhellen geht, sollte die Vollholz-Kommode, der antike Vitrinenschrank oder der hölzerne Esstisch gründlich entstaubt und gereinigt werden. Das kann man am besten mit einem Staubwedel, einem sauberen Tuch und mit etwas mildem Seifenwasser tun. Wichtig ist es, nicht nur Staub, sondern auch festsitzende Verunreinigungen wie Schmutz und Fette gründlich zu entfernen. Nach dem Reinigen sollte das Möbelstück gut getrocknet werden. Außerdem sollten alle am Möbelstück befindlichen Knöpfe, Griffe oder Beschläge entfernt werden, um ein einfaches Behandeln der Oberflächen zu ermöglichen.
Schritt 2: Schleifen mit oder ohne Schleifblock
Im zweiten Schritt werden alle Oberflächen leicht angeschliffen. Das ist notwendig, um eine gleichmäßig glatte Oberfläche zu erhalten. Ideal für das Anschleifen ist ein Schleifpapier mit feiner Körnung, was für ein leichtes Anrauen des Holzes sorgt. Man kann dafür einfach nur Schleifpapier oder/und einen Schleifblock verwenden. Ein Schleifblock liegt etwas besser in der Hand und eignet sich daher für große, gerade Flächen, während man mit dem Schleifpapier auch unzugänglichere Stellen wie kleine Ecken und Kanten gut erreicht. Beim Schleifen ist es essenziell, gründlich und gleichmäßig zu arbeiten. Vor allem bei Ecken und Kanten ist Genauigkeit gefragt. Nach dem Abschleifen werden alle Schleifreste entfernt und das Möbel noch einmal gründlich entstaubt.
Schritt 3: Grundieren bzw. Sperrschicht auftragen
Auf die abgeschliffenen Oberflächen wird nun mit Pinsel und/oder Rolle eine Grundierung, die für Holz geeignet ist, aufgetragen. Eine Grundierung sorgt dafür, dass die Farbe besser haftet und hilft, ein gleichmäßiges Farbergebnis zu erzielen. Möchte man nur den natürlichen Holzton, der sich im Laufe der Zeit verfärbt hat, wiederherstellen und zum Beispiel Eichen-, Walnuss- oder Teakholzmöbel auffrischen, so eignet sich ein spezieller Möbel-Regenerator oder eine farblose Grundierung am besten. Vor allem, wenn die Endfarbe sehr hell – zum Beispiel Weiß – sein soll, ist eine sogenannte Sperrschicht interessant. Diese Zwischenfarbschicht verhindert, dass weiße Farbe nachgilbt. Das passiert gern bei sehr alten Möbeln, die geölt wurden oder Dämpfen und Zigarettenrauch ausgesetzt waren. Für eine solche Sperrschicht ist einfacher Möbellack ideal. Als Farbton für die Zwischenfarbschicht eignet sich Hellgrau besonders gut.
Schritt 4: Holzmöbel aufhellen mit Lack oder Lasur
Je nach Untergrund und gewünschtem Farbergebnis kann ein einmaliger Anstrich mit Lasur oder Lack ausreichen. Je intensiver und deckender das Ergebnis werden soll, desto mehr Anstriche sind nötig, um dunkle Holzmöbel aufhellen zu können. Sehr schön gleichmäßige Ergebnisse lassen sich übrigens mit einer handlichen Farbrolle erzielen. Vor allem für größere Flächen ist dieses Tool perfekt geeignet. Bei Feinarbeiten leisten Pinsel in verschiedenen Stärken gute Dienste. Möchte man mehrere Schichten Farbe auftragen, ist es wichtig, die Lasur oder den Lack vollständig trocknen zu lassen.
Damit auch kleinste Unebenheiten, Krümelchen oder Härchen verschwinden und die Farbe bestmöglich haftet, kann man zwischen den verschiedenen Anstrichen zwischenschleifen. Wichtig ist, dass der Lack, die Lasur oder Farbe vollständig getrocknet ist. Ganz einfach geht das Zwischenschleifen mit einem Schleifbock mit feiner Körnung.