«Dem Historismus authentisch nachempfunden»
Hört man den Begriff Gründerzeit, tut sich eine oft recht unbekannte Welt vor dem geistigen Auge auf. Gründerzeit klingt ein wenig nach Aufbruch, nach etwas Neuem. Bezogen auf die politische und industrielle Geschichte ist das so. Es gab in dieser Zeit viele Neuerungen und Umstürze. Doch was versteht man unter Gründerzeitstil genau, wenn man von Tischen und anderen Möbeln spricht? Und durch was zeichnen sich Gründerzeittische aus?
Merkmale und Besonderheiten des Gründerzeitstils
In der Kunstgeschichte, die auch für unsere Gründerzeittische relevant ist, ist die Gründerzeit (anders als in der Politik) mit dem Historismus gleichzusetzen. Diese Epoche dauerte von 1840 bis 1914. Vom Historismus spricht man, wenn gewisse sogenannte Neostile gemeint sind. Neostile sind beispielsweise die Neogotik, der Neobarock oder das Neorokoko und die Neorenaissance. Die Gründerzeit hat also tatsächlich mit etwas Neuem zu tun, allerdings nur bedingt. Die Vorsilbe Neo zeigt an, dass man in der Kunst auf die Stilistik der vergangenen Epoche zurückgriff, also nichts komplett Neues schuf, sondern etwas Neues mit alten Formen.
Was heißt das nun genau? Tatsächlich ist es so, dass sich unter dem Gründerzeitstil eben nicht ein einziger Stil versteht, sondern ein Sammelsurium unterschiedlicher Ästhetiken. Dabei wurde aber auf eine gewisse Repräsentativität geachtet. Häuser in diesem Stil besitzen aufwändig verzierte Fassaden. Gründerzeitmöbel sollten natürlich nicht hinter der Außenansicht der Gebäude zurückstehen. Sie waren deshalb groß, wuchtig und oft mit unterschiedlichen Verzierungen versehen.
Wie können Gründerzeittische aussehen?
Der Historismus ist geprägt durch zunehmende Technisierung und Industrialisierung. Neue Bearbeitungsmaschinen ermöglichten industrielle Fertigung von Möbeln, auch wenn sie etwas aufwändiger in der Verzierung waren. Weichholz ist typisch für Gründerzeitmöbel, so auch für Tische, die optisch einiges hermachen. Kunstvolle Ornamente gehören ebenso dazu wie Kugelfüße und gedrechselte Tischbeine. Esstische und Schreibtische dieses Stils können sich dabei in Naturoptik präsentieren, jedoch ebenso lackiert auftreten, wodurch sich eine Vielzahl an stilvollen Kombinationsmöglichkeiten mit anderen antiken Möbel innerhalb einer Wohnwelt ergeben. Weisen die Tische zudem bewusste Gebrauchsspurgen ganz im Sinne des Shabby Chic auf, wirkt das Antlitz noch authentischer, ganz wie aus alten Zeiten. Selbst wenn es sich nicht um echte Gründerzeittische handelt, die direkt aus jener Zeit entstammen. Hochwertige Nachbildungen durch kunstfertige Hand lassen den Geist dieser Epoche atmen und sind nicht von den Originalen zu unterscheiden.
Esstische in der richtigen Größe
Wer einen Esstisch kauft, steht immer vor der Frage, wie groß er sein und wie er aussehen soll. Was die Größe betrifft, gibt es einige einfache Regeln. Pro Person, die regelmäßig am Tisch sitzt, sollten Sie 60 cm einplanen, damit beim Essen genügend Ellbogenfreiheit gegeben ist. Ein rechteckiger Esstisch für sechs Personen ist also mit 1,80 m lang genug. Werden auch die Stirnseiten des Tisches besetzt, kann er sogar ein wenig kürzer sein, beispielsweise 1,60 m. Die optimale Tischbreite beträgt 100 cm. Der Platz reicht dann für zwei gegenüberliegende Gedecke und den Topf oder einen Blumenstrauß in der Tischmitte aus. Um den Esstisch herum sollte auch mindestens 50 cm Platz sein, damit Sie die Stühle zum Hinsetzen und Aufstehen bequem hervorziehen können und damit der Tisch das Gehen im Raum nicht behindert, wenn er nicht benutzt wird.
Der Gründerzeittisch im Kontext der Wohnung
Welcher Gründerzeittisch soll es also sein? Da gibt es beispielsweise Modelle aus massiver Eiche. Das unbehandelte Holz hat eine ganz eigene, sanfte und natürliche Ausstrahlung. Dadurch passt solch ein Tisch im Gründerzeitstil sehr gut in Wohnungen, die weitere Möbel im Landhausstil beinhalten. Durch die interessante Maserung ist jedes Stück ein Unikat. Erhältlich sind auch Holztische aus geölter Eiche. Aufgrund der durch das Öl sehr stark ausgeprägten Maserung und der aufwändig gedrechselten Beine ist solch ein Esszimmertisch ein echter Hingucker. Er kann und will sich nicht verstecken und braucht daher viel Platz, um richtig zu wirken. Zum Tisch sehen andere antike Möbel wie gepolsterte Stühle oder eine antike Couch sehr gut aus. Aber auch in einer Umgebung im Landhausstil ist das Möbelstück hervorragend aufgehoben.
Eine sehr interessante Farbmischung stellt ein Gründerzeittisch aus Massivholz mit weißer Lackierung und Platte in Naturoptik dar. Dazu noch leichte und bewusst herbeigeführte Gebrauchsspuren und der Holztisch wirkt tatsächlich so, als hätte er bereits viele Jahrhunderte hinter sich – ideal für jeden, der besonderen Wert auf Authentizität legt.
Wer einen Gründerzeittisch fürs Büro sucht, der wird auch mit einem kunstvoll gestalteten und um filigrane Ornamente bereicherten Schreibtisch fündig. Er ist das Herz im Arbeitszimmer und schafft ein gehobenes Ambiente, in dem sich vortrefflich arbeiten lässt. Mit Schubladen und innenseitigen Regalböden ausgestattet lässt sich hier viel Raum für Dokumente, Ordner und andere Arbeitsmaterialien schaffen. Wer besonders viel Platz braucht und sein Arbeitszimmer professionell einrichten möchte, der kann auch auf einen Sekretär im Gründerstil zurückgreifen.
Weitere Gründerzeitmöbel als Ergänzung
Die filigrane Optik der Gründerzeit kommt natürlich nicht nur bei Gründerzeittischen zur Geltung. Ob Regale, Schränke oder Brotschränke. Wer den Geist dieser bewegten Epoche in seine eigenen vier Wände holen möchte, dem stehen eine Fülle an Möglichkeiten offen, die bei jedem Besucher für staunen sorgen werden.