Schränke, Schubladen und Vitrinen, über und über voll mit Kleidung, Büchern & Co – dieses Bild ist in vielen Wohnungen Realität. Von ungebrauchten Gegenständen Abschied nehmen schafft mehr Raum zum Leben und fällt gleichzeitig oft sehr schwer. Entdecken Sie praktische Tipps zum Ausmisten, wo die aussortierten Dinge eine zweite Chance bekommen und warum Minimalismus beim Wohnen immer beliebter wird!
Warum sich regelmäßiges Ausmisten lohnt
Ein Stapel an seit Jahren ungelesenen Büchern, kaputte Elektronik und alte Sommerkleider, die in Sachen Stil und Größe schon längst nicht mehr passen – das sind nur einige der Dinge, die sich in vielen Wohnungen türmen. Sie nehmen Platz weg, können erdrückend wirken und machen obendrein noch ein schlechtes Gewissen. Schließlich hätte die Musikanlage längst zum Reparaturdienst geschleppt werden sollen und das verstaubte Sportgerät in der Ecke erinnert täglich daran, dass der Jahresvorsatz für mehr Fitness schon wieder nicht eingehalten wurde. Diese negativen Eindrücke im Wohnraum rauben unbewusst Energie und schränken die Freiheit ein. Höchste Zeit also, sich einen Ruck zu geben und mit dem Aussortieren zu beginnen.
Wer für das Wohnung ausmisten noch ein wenig mehr Motivation braucht, dem hilft vielleicht ein Blick auf die vielen Vorteile einer Entrümpelungsaktion. Weniger unnötiger Kram spart etwa Zeit beim Putzen und Aufräumen. Schließlich lässt es sich viel leichter Staub wischen, wenn dazu nicht hunderte Kleinigkeiten zuerst von A nach B und wieder zurückgestellt werden müssen. Wichtige Dinge wie die elegante Bluse für das Vorstellungsgespräch müssen im überfüllen Schrank nicht erst lange gesucht werden. Und auch das Geld für immer neue Aufbewahrungsboxen bleibt auf dem Konto. Der größte Vorteil ist jedoch das neue, freiere Lebensgefühl. Wer in seiner Wohnung nur Dinge hat, die er wirklich nutzt, schätzt und als wertvoll empfindet, lernt ein ganz neues Wohnambiente kennen.
Ausmisten leicht gemacht: Tipps zur richtigen Vorbereitung
Aller Anfang ist schwer. Damit das Ausmisten der Wohnung auch wirklich funktioniert und nicht sofort die Lust verloren geht, lohnt sich ein genauer Plan. Um Überforderung zu vermeiden, startet man am besten mit einem kleinen Projekt in einem klar definierten Zeitraum. Mit je weniger Emotionen der erste Ausmistversuch verbunden ist, desto besser. Ein idealer Einstieg ist etwa die Schublade in der Küche, in denen sich Kugelschreiber, Notizblöcke, Visitenkarten und allerlei Krimskrams tummeln. Ist man erstmal voll drin im Ausmisten, fällt am nächsten Wochenende auch das große Projekt Kleiderschrank gleich viel leichter.
Vor dem Entrümpeln sollten Sie sich zudem Gedanken machen, was mit den Sachen passiert, die nicht in den Müll gehören. Online verkaufen? Sich beim Flohmarkt in drei Wochen einen Standplatz reservieren? Oder doch alles ins Sozialkaufhaus tragen? Wer ohne Plan ausmistet, läuft Gefahr, dass zwar alles nicht mehr Benötigte aus den Schränken in Kisten kommt, aber diese wiederum ewig herumstehen, Platz wegnehmen und erneut ein schlechtes Gewissen bereiten.
Kleider aussortieren: Neuer Platz im Kleiderschrank
Kleider aussortieren kann schnell zur Herausforderung werden. Nicht selten hängen an Kleidungsstücken viele Erinnerungen. Und selbst ein noch vollkommen ungetragenes Kleidungsstück kann Träume und Hoffnungen repräsentieren, wenn man sich gerne den passenden Anlass ausmalt, der ursprünglich zum Kauf animiert hat. Wer mit diesem Phänomen zu kämpfen hat, dem helfen beim Aussortieren Tipps zur richtigen Fragestellung und eine Portion Ehrlichkeit. Wird die hautenge Jeans in Größe S jemals wieder passen? Werde ich jemals genug modischen Mut für den neongelben Rock finden, an dem immer noch das Etikett hängt?
Mit gut erhaltenen Kleidungsstücken, vor allem von bekannten Marken, lässt sich online nach dem Ausmisten ein nettes Sümmchen Geld verdienen. Bei allen anderen Textilien kommt das Thema Recyceln ins Spiel. Karitative Einrichtungen haben häufig eine Sammelstellte für aussortierte Kleidung. Was gut ist, wird an Bedürftige weitergegeben. Kaputte oder nicht benötigte Kleidungsstücke bekommen durch das Recyceln eine neue Aufgabe. Von einem zweiten Leben als Dämmmaterial bis hin zur Gewinnung von alten Fasern für nachhaltige Jacken ist alles dabei. Dank Recyceln nutzt das Kleider aussortieren also oft gleich noch einem guten Zweck.
Bücher, DVDs & Co: Tipps zum Ausmisten von Medien
Bücher und weitere Medien sind für viele Menschen Unterhaltung und Sammelobjekt zugleich. Doch auch die größte Leseratte und der riesige Filmfan hat Stücke im Bücherregal stehen, die längst keine Beachtung mehr finden. Dazu zählen Romane, die vor Ewigkeiten gekauft und doch nie gelesen wurden, veraltete Reiseführer und Wörterbücher und Nachschlagewerke, die man längst nur mehr online benutzt.
Bei CDs und DVDs kann die Trennung sogar noch einfacher sein. Musik und Filme werden immer mehr als Stream online konsumiert. So mancher Sammler von CDs hat nicht einmal mehr das passende Gerät, um die Musik auch abzuspielen. Die absoluten Lieblingsfilme und Lieblingsalben dürfen bleiben und bekommen einen Ehrenplatz im nun luftigen, befreiten Regal. Der Rest wird, gemeinsam mit den aussortierten Büchern, auf spezialisierten Internet-Plattformen im Set zu ein wenig Taschengeld gemacht, in den offenen Bücherschrank der Stadt gestellt oder wird richtig entsorgt.
Wohntrend Minimalismus: Tipps zum Ausmisten als Lebensphilosophie
Die Vorteile vom Aussortieren und Tipps zur Durchführung sind nun bekannt. Manche Menschen gehen noch einen Schritt weiter und machen aus der regelmäßigen Entrümpelung einen echten Lebensstil. Minimalismus heißt der Trend und wird immer beliebter. Fans vom Leben mit weniger Besitz legen ihren Fokus auf Aktivitäten anstatt Konsum und möchten sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Gekauft werden nach dem großen Ausmisten nur noch tatsächlich gebrauchte, hochwertige Gegenstände. Das trägt zur Nachhaltigkeit und Müllvermeidung bei. Gleichzeitig soll ein minimalistisches Umfeld Stress reduzieren und die Kreativität fördern.
Gelungener Minimalismus ist dabei ganz individuell. Es geht nicht darum, sich in einen Wettstreit zu begeben, wer mit möglichst wenigen Dingen überleben kann und am meisten Ausmisten kann. Was genau ein Haushalt zum Glücklichsein braucht, ist von Familie zu Familie und Mensch zu Mensch verschieden. Das Aussortieren der aktuellen Wohnung ist der erste Schritt, um für sich selbst eine Antwort auf diese Frage zu finden.