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Rauchgeruch aus Möbeln entfernen

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Egal, ob im eigenen Haushalt geraucht wird oder die Anschaffung eines älteren Möbelstücks erfolgt, das nach Nikotin riecht: Die Entfernung des störenden Geruchs kann vor allem bei Holz zur echten Herausforderung werden. Wir verraten Ihnen, wie Sie effektiv Rauchgeruch aus Möbeln entfernen und wie Sie dem lästigen Gestank vorbeugen.

Die besondere Herausforderung bei Holz

Im Gegensatz zu Polstern, anderen Textilien und Leder, die durch Waschen und Auslüften relativ simpel vom Nikotingeruch befreit werden können, zeigt sich Holz hartnäckiger. Vor allem offenporige, unlackierte Hölzer sind wahre Meister darin, diesen Geruch langfristig zu absorbieren und nach der Anwendung einfacher Maßnahmen (zum Beispiel Abwischen) nicht wieder loszuwerden. Aus diesem Grund stinken viele Wohnungen, die mit Holzböden und -balken ausgestattet sind, noch Jahre nach dem Auszug des Rauchers nach kaltem Zigarettengeruch. Wie in der Lunge, setzt sich das Nikotin im Holz fest und begrüßt uns bei jedem Betreten des Zimmers mit einem unangenehmen Aroma, das von den meisten Menschen – ob Raucher oder nicht – als unangenehm empfunden wird. Die gute Nachricht: Von Hausmitteln bis chemischen Lösungen steht uns ein ganzes Arsenal an Waffen zur Verfügung, um Rauchgeruch aus Möbeln zu entfernen.

Eine Frau putzt die Oberfläche eines Holztisches Rauchgeruch
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Wundermittel Essig: Basis für eine gründliche Reinigung

Das erste und am längsten bewährte Mittel, um Rauchgeruch aus Möbeln zu entfernen, ist Essig. Im Haushalt vor allem für seine Qualitäten als Kalkentferner, Glasreiniger und sogar Weichspüler geschätzt, kann er Holzmöbel auf zwei verschiedene Anwendungsarten von dem Gestank befreien. Die erste basiert auf Einreiben und geht simpel vonstatten: Zunächst sollte man eine großzügige Menge des Essigs auf einen Lappen geben und mit diesem die Holzmöbel abwischen. Gegen die intensive Geruchsentwicklung hilft nur stundenlanges Lüften. Ist das Essig-Aroma verflogen und alles getrocknet, profitiert man gleich doppelt: Neben der erfolgreichen Entfernung von leichtem bis moderatem Nikotingeruch spricht nämlich auch die antibakterielle Wirkung für den Essig.

Venedig Sideboard 180 cm Recyceltes Teakholz

Will man stärkeren Rauchgeruch aus Möbeln entfernen, die geschlossen sind (Schränke, Kommoden etc.), kann die Essig-Methode in einer zweiten Stufe noch intensiviert werden: Stellt man offene Schalen mit Essig innerhalb des Schranks auf und lässt diese mindestens einen Tag dort verweilen, erfahren die Möbel einen verschärften Grad der Behandlung. Ein gewisser Aufwand ist hier unverzichtbar: Während anfangs alles leer geräumt werden muss, folgt nach Ende der Maßnahme ein längeres Auslüften bei geöffneten Schranktüren, währenddessen das Zimmer intensiv nach Essig riecht.

Eine Flasche Essig, ein Schwamm und Plastikhandschuhe warten auf den Einsatz
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Zitrone, Kaffee und Co.: Was man noch in die Holzmöbel stellen kann

Eine mildere Methode, um Rauchgeruch aus Holzmöbeln zu entfernen, basiert ebenfalls auf dem Hineinstellen einer Lösung ins Innere. Bewährt hat sich vor allem die Mischung aus Kaffeepulver, Zitronensaft und Salz: Gibt man zwei Esslöffel Kaffee mit dem Saft einer halben Zitrone und einem Teelöffel Salz in eine Schale und stellt diese für einen Tag in den Schrank, lässt sich der Geruch entfernen. Gegen das Austrocknen der Mischung sollte diese regelmäßig mit Wasser übergossen werden. Auch Backpulver, Natron und Essigwasser können der Wunderwaffe beigefügt werden. Hilft dieser Weg nicht allein, kann er als Ergänzung zur Essigbehandlung ausprobiert werden. Stichwort Essig: Nach der Behandlung empfehlen wir, einen angenehmen Geruchspender (zum Beispiel Lavendel, ein Duftkissen oder Vanilleschoten) in die Möbel zu legen.

Putzutensilien, eine Schale mit Salz und eine Zitrone sind auf dem Holzboden platziert Rauchgeruch
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Wenn nichts mehr hilft: Drei Schritte zur absoluten Bekämpfung

Wer Rauchgeruch aus Möbeln entfernen möchte, sollte vor der Anwendung heftiger Chemikalien erst Essig probieren. Hilft dieser nicht oder in unbefriedigender Weise, können die Holzmöbel mit den folgenden drei Schritten noch wirksamer von Zigarettengeruch befreit werden. Wichtig: Eine Schutzbrille und Gummihandschuhe sind während des gesamten Prozesses dringend zu empfehlen. Außerdem raten wir dazu, den Vorgang probeweise an einer kleinen Stelle des Möbelstücks zu testen, um sicherzustellen, dass er keine Schäden hinterlässt.

Fleckenentferner mit Wasser

Zunächst kommt Fleckenentferner mit Bleichmittel in Pulverform zum Einsatz: Zwei Esslöffel der Chemikalie sind in zwei Liter Wasser zu lösen und die Mischung anschließend in die Oberflächen der Möbel einzureiben. Lässt man das Mittel einziehen, sollte das Bleichmittel den Rauchgeruch aus den Möbeln entfernen.

Ein Eimer mit Plastikhandschuhen und anderen Putzutensilien steht auf einem Holzboden
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Essigsäure mit Wasser

Anschließend wischt man alles mit Wasser ab und trocknet die Oberflächen mit einem Handtuch. Daraufhin wird Essigsäure mit Wasser gemischt und das komplette Möbelstück – wie zuvor mit dem Fleckentferner – eingerieben.

Polsterreinigungsschaum

Im letzten Schritt nutzt man Polsterreinigungsschaum für Motorradhelme und sprüht ihn nach der Essigsäure-Behandlung auf die Möbel. 10 Minuten einziehen lassen. Schlussendlich werden die Rückstände mit klarem Wasser abgewischt und selbst der hartnäckigste Rauchgeruch sollte nun der Vergangenheit angehören.

Ein Mann wischt mit einem nassen Tuch über ein hochwertiges Holzmöbelstück Rauchgeruch
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Nikotinreiniger und Ozongeräte: Valide Lösungen gegen Rauchgeruch?

Im Handel stößt man auf sogenannte Nikotinreiniger, die eine schnelle und unkomplizierte Befreiung verschiedener Materialien von Zigarettengeruch versprechen. Wichtig: Vor der Anwendung ist zu prüfen, ob das spezielle Mittel für Hölzer geeignet ist, um hässliche Verfärbungen und andere negative Effekte auf die Holzoberfläche zu unterbinden. Auch der Einsatzzweck spielt eine Rolle: Viele Mittel dienen zur Entfernung optischer Ablagerungen von Nikotin und Ruß, erzielen im Falle von Holz aber keine nennenswerte Reduktion der Geruchsbelastung. Hat die Essig-Behandlung nicht zum gewünschten Resultat geführt, lohnt es sich trotzdem, nach geeigneten Reinigern Ausschau zu halten.

Eine mit Vorsicht zu genießende Alternative gegen Rauchgeruch sind sogenannte Ozongeneratoren, die typischerweise nach Wohnungsbränden genutzt werden. Zwar werden sie in Ratgebern wiederholt als effektive Methoden zur Geruchsneutralisierung von Nikotin beworben, können aber gesundheitsschädigend sein – erstens durch das Ozon selbst und zweitens, weil Ozon bestimmte Schadstoffe in der Wohnung zu Feinstaub zerlegt, welcher später eingeatmet wird.

Ein Mann hält sich angeekelt die Nase zu, da im Vordergrund eine andere Person raucht Rauchgeruch
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Rauchgeruch vermeiden: Unsere Tipps

Beim Einzug in eine neue Wohnung sollte eine Grundreinigung durchgeführt werden, bevor die Holzmöbel eingeräumt sind und potenziellen Nikotingeruch aufnehmen können. Professionelle Unterstützung ist hier der richtige Weg. Die offensichtlichste Möglichkeit zur Vermeidung des Rauchgeruchs besteht darin, nicht in Innenräumen zu rauchen, doch in diesem Verzicht möchten sich nicht alle Raucher üben. In jedem Fall empfehlen wir, keine gefüllten Aschenbecher stehen zu lassen und nach Rauch riechende Kleidung (etwa nach einem Kneipenbesuch) auszuziehen, statt sich mit diesen auf das Sofa zu setzen. Ist man selbst kein Raucher, jedoch der Nachbar, sollte direkt die Tür geschlossen werden, falls er sich auf dem Balkon eine Zigarette ansteckt.