Holztisch neu versiegeln

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Damit Ihr Holztisch über lange Zeit hinweg schön bleibt und die Einrichtung bereichert, ist es notwendig, ihn ab und an neu zu versiegeln. Wie Sie dabei vorgehen und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie hier.

Der gesellschaftliche Mittelpunkt

Der Esstisch ist Mittelpunkt des Familienlebens, Ort für gemeinsame Speisen, spannende Spiele-Abende und für weinselige Diskussionen mit Freunden und Verwandten. Es muss den Minen der Buntstifte, den Rändern der Wassergläser und unzähligen abgestellten Tellern, Teekannen und Kaffeetassen widerstehen. Das funktioniert auch einige Zeit, bis man nicht mehr umhinkommt, den Holztisch neu zu versiegeln. Er weist Kratzer und Schrammen, hartnäckige Flecken und Verfärbungen auf und soll ein neues Gesicht bekommen. Doch welche Variante sollte man hier wählen? Ob Öl oder Wachs, Lack oder Nano-Versiegelung, auf jeden Fall ist beim Tisch versiegeln der bisherige Status quo entscheidend. Es sei denn, man will ganz von vorn beginnen und ist bereit, den Tisch komplett abzuschleifen und neu zu behandeln. Auch dann muss man erst einmal herausfinden, welche Behandlung bisher angewandt wurde. Die ganze Palette an Möglichkeiten steht nämlich nur bei einem der besten Werkstoffe zur Verfügung, die wir kennen: Massivholz.

Woran erkennt man, dass ein Holztisch aus Massivholz gebaut wurde?

Wenn man einen Holztisch neu versiegeln will, muss man zunächst einmal feststellen, aus welchen Material er hergestellt wurde. Handelt es sich um Massivholz, hat man die freie Wahl unter allen Möglichkeiten. Handelt es sich hingegen um ein Möbel aus Furnierholz, sollte man sich beim Versiegeln daran orientieren, wie es bisher behandelt wurde. Ein solches Holzmöbel kann man nicht einfach abschleifen, um ihm eine ganze neue Oberfläche verschaffen zu können.

Ist mein Holzmöbel aus Massivholz?

Wenn man einen Tisch erbt oder gebraucht kauft, kann man sich nicht immer sicher sein, aus welchem Material er gebaut wurde. Auch den entsprechenden Aussagen des Verkäufers oder Vorbesitzers sollte man nicht einfach Glauben schenken, denn durch eine nicht fachgerechte Behandlung kann man das ganze Möbelstück verderben. Darum ist die wichtigste Frage vorab: Handelt es sich beim verbauten Material um Massivholz, geklebtes Schichtholz oder gar Furnier? Mit ein paar Tricks kann man die Beschaffenheit seiner Landhausmöbel ganz gut einschätzen und daraufhin eine geplante Erneuerung fachgerecht ausführen.

Möbel aus Massivholz haben zunächst einmal ein besonders Gewicht. Sie sind schwerer als geklebtes Schichtholz oder mit Furnier verblendeter Kunststoff. Eventuell vorhandene Astlöcher gehen durch den ganzen Holztisch hindurch, das gleich gilt für sonstige Auffälligkeiten wie Wirbel oder Ähnliches. Eine Lackierung mit dem unverkennbaren Schellack weist darauf hin, dass es sich um ein antikes Holzmöbel handelt. Wer einen solchen Holztisch neu versiegeln möchte, sollte den Rat eines Fachmanns in Anspruch nehmen.

Ein weiterer Hinweis auf Massivholz ist die Schnittkante, sofern sie nicht verkleidet oder verleimt wurde. Kann man hier zum Beispiel die Jahresringe gut erkennen, weiß man, dass man es mit einem Tisch aus Massivholz zu tun hat.

Ein Möbel aus Furnier hingegen hat meist einen verleimten Rand. Es ist wesentlich leichter und hat auch keine besonders bearbeitete Rück- bzw. Unterseite. Häufig wiederholt sich ein Muster in der Oberfläche immer wieder, da die in Scheiben geschnittenen Furniere nebeneinander aufgeklebt wurden.

Einen Holztisch versiegeln: die besten Schutzmöglichkeiten

Um einen Holztisch zu versiegeln kommen spezielle Öle, Wachse, Lackversiegelung oder auch eine moderne Nano-Versiegelung infrage. Wir stellen die Möglichkeiten vor und beleuchten die Vor- und Nachteile.

Die Vorarbeit

Legen Sie sich zunächst alle notwendigen Holzpflegeprodukte bereit. Bevor man einen Tisch versiegeln kann, muss man die Oberfläche zunächst einmal abschleifen. Dadurch verschwinden hartnäckige Flecken, unschöne Ablagerungen und kleine Kratzer im Nu. Schleifen kann man nicht nur unbehandelte Oberflächen, sondern natürlich auch lackierte oder gestrichene. Dann sollte man darauf achten, dass die vorhandene Beschichtung restlos entfernt wird.

Manchmal hat man die Vorstellung, nur einen Teil des Tisches abschleifen und dann versiegeln zu können. Das ist jedoch nicht möglich, weil dadurch ein extrem ungleichmäßiges Ergebnis entstehen würde. Man kommt nicht umhin, den ganzen Tisch abzuschleifen. Man macht das am besten in mehreren Durchgängen, beginnend mit Körnung 100 oder 120 bis hin zu Körnung 180. Rundungen und Wellen behandelt man am besten ohne Schleifblock, bei glatten Flächen ist ein Block eine tolle Unterstützung.

Hat man alles komplett abgeschliffen, kann man den Holztisch neu versiegeln. Will man ihn nur ölen, muss man besonders feinschleifen, denn jede Unregelmäßigkeit wird später zu sehen sein. Plant man jedoch eine Lackierung, sind kleine Nachlässigkeiten beim Schleifen kein Problem.

Öle

Ölen kann man nur unbehandeltes Holz. Streng genommen handelt es sich nicht um eine Versiegelung, denn die Oberfläche kann weiterhin atmen. Das Öl zieht jedoch in die Poren ein und verhindert so, dass Feuchtigkeit eindringen kann. Am besten verwendet man ein Leinöl – normale Speiseöle sind nicht geeignet.

 

Wachse

Ein Wachs wirkt umgekehrt, denn es versiegelt die Oberfläche, schützt aber das Holz nicht. Eine gute Alternative sind Hartwachsöle, die „das Beste aus beiden Welten“ in sich vereinen. Wie auch das Öl muss ein Wachs regelmäßig erneuert werden.

Lackversiegelung

Einen Lack zu verwenden erzeugt die wirksamste und widerstandsfähigste Versiegelung. Natürlich kann es auch im Lack Kratzer geben, aber in der Regel hat er den meisten Beanspruchungen stand. Dafür gehen die natürliche Haptik und Optik des Holzes verloren.

Nano-Versiegelung

Es gibt für Holz spezielle Nano-Versiegelungen, die Wasser und Schmutz einfach abperlen lassen. Sie können jedoch meist nicht auf unbehandeltem Holz eingesetzt werden.

Farben

Spezielle Farben, die gerade im Shabby Stil gern zum Einsatz kommen, versiegeln das Holz teilweise und ergeben eine schöne Optik. Sie sind allerdings nur bedingt abriebfest.