« So behalten kostbare Stücke den Glanz alter Tage bei »
Antike Holzmöbel strahlen Eleganz aus und werden jede Einrichtung mit stilvoller Optik auf. Damit das auch immer so ist, sollt stets viel Wert auf die richtige Pflege gelegt werden. Was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Wer antike Möbel kauft, der begibt sich häufig auf eine besondere Reise durch die Geschichte. Hat man das passende Einrichtungsstück gefunden, ist die Freude groß, wenn die Inneneinrichtung auf stilvolle Weise um eine weitere edle Komponente erweitert wurde. Natürlich möchte man auch lange Freude an den eleganten Einrichtungsobjekten habe und so stellt sich bald die Frage nach der richtigen Holzmöbelpflege.
Antike Holzmöbel pflegen ist gar nicht so schwer, sollte jedoch auch nicht überstürzt werden, da es doch ein paar Dinge zu beachten gibt.
Was bei der Holzmöbelpflege zu berücksichtigen ist
So sehr es natürlich nachzuvollziehen ist, dass man die stilvollen Ausstattungsstücke in Schuss halten möchte, voreilig sollte man nicht reagieren, wenn es um das Pflegen geht. Leider werden manche Antiquitäten wohlmeinend „überpflegt“ und mit den falschen Mitteln behandelt, die schnell zu einem unbefriedigenden Resultat führen. Die Wahl der richtigen Reinigungs- und Pflegemittel hängt jedoch maßgeblich davon ab, wie das Möbelstück aufgearbeitet wurde. Ist es zum Beispiel gewachst oder poliert? Je nachdem leiten sich ganz unterschiedliche Maßnahmen ab, um die Holzmöbel zu pflegen.
Holz ist ein Werkstoff mit einem hohen Zelluloseanteil. Dadurch nimmt es Flüssigkeiten auf und speichert sie auch, leider jedoch samt aller eventuell unerwünschten Inhaltsstoffe wie Schmutz und Fett. Unbehandeltes Holz wirkt daher schnell etwas schmuddelig. Doch auch viele der traditionellen Beschichtungen halten die Zellen des Holzes nicht davon ab, andere Stoffe aufzusaugen. Handelsübliche Polituren enthalten kriechende Öle, die nicht trocknen. Diese gelangen bei mehrmaliger Anwendung in die Zellen des Holzes, bleiben dort jedoch immer feucht und verursachen dadurch Ölausschlag. Das Öl lässt sich kaum mehr entfernen, es ist ein radikales Auswaschen nötig, bevor eine geeignete Politur aufgebracht werden kann.
Die richtige Pflege für geliebte Antiquitäten
Je nach Beschichtung empfehlen sich also bestimmte Maßnahmen, um Ihre Holzmöbel angemessen zu pflegen und hervorragende Ergebnisse zu erzielen.
Holzmöbelpflege für gewachste antike Möbel
Gewachste Holzmöbel benötigen eigentlich keine besondere Pflege. Sie lassen sich mit einem trockenen oder leicht feuchten Tuch von Staub und Schmutz befreien und benötigen nur dann eine Oberflächenauffrischung, wenn sie stark beansprucht werden.
Welche Oberflächenüberzüge kommen bei Weichholzmöbeln am häufigsten vor?
Ebenso wie bei bäuerlichen Möbeln und englischen Antiquitäten wird hier in der Regel mit Wachspolitur gearbeitet. Um Auffrischen eignet sich Karnaubawachs besonders, das zur Möbelpflege mit einem weichen Tuch in Richtung des Faserlaufs des Holzes aufgetragen wird. Nach einer Trocknungszeit von ein bis zwei Stunden kann die Oberfläche dann mit einem weichen Tuch poliert werden. Durch das Nachwachsen werden auch kleine Kratzer und Macken entfernt. Das antike Holzmöbel erhält so den typischen, seidenmatten Glanz.
Wie geht man bei der Möbelpflege vor, wenn viele Schnitzereien vorhanden sind?
Wenn Sie aufwendig verzierte Möbel pflegen wollen, dann sollte die Oberfläche vor der letzten Politur mit einer weichen Bürste abgerieben werden, damit sich in den Vertiefungen nicht zu viel Wachs sammeln kann, an dem sich sonst der Schmutz festsetzt.
Holzmöbelpflege bei schellackpolierter Beschichtung
Haben Holzmöbel eine polierte Oberfläche, dann handelt es sich dabei meist um eine Schellackpolitur. Schellack ist ein Harz, das von einer südasiatischen Blattlaus produziert und in dünnen Blättchen verkauft wird. Diese werden in Alkohol aufgelöst und dann Schicht für Schicht auf das Holz aufgebracht. Nach dem Trocknen ist das Holz hart, jedoch immer empfindlich für die Einflüsse von Wärme und Feuchtigkeit. Für die Holzmöbelpflege solcherart versiegelter Flächen ist ein weiches, feuchtes Tuch die erste Wahl. Zu empfehlen ist die Verwendung von destilliertem Wasser für ein möglichst sauberes Ergebnis.
Geölten Antiquitäten pflegen
Geölte Möbel finden sich häufig in der Küche. Das Öl zieht in die Poren ein und schützt das Holz. Ein geeignetes Öl sollte – vor allem bei regelmäßiger Beanspruchung – alle ein bis zwei Jahre erneut gleichmäßig aufgebracht werden, um den gleichbleibenden Schutz zu bewahren. Zur Reinigung eignet sich ein trockenes oder leicht feuchtes Tuch.
Der richtige Platz zum aufstellen – darauf kommt es an
Um antike Holzmöbel angemessen zu pflegen, sollte bereits die Wahl des richtigen Standortes sorgsam erfolgen. Man kann davon ausgehen, dass die Möbelstücke in ihrem ersten Leben ganz anderen Bedingungen ausgesetzt waren als es heute der Fall ist. Früher kannte man weder mehrfach verglaste Fenster noch eine gleichbleibende Raumtemperatur durch die Zentral- oder Fußbodenheizung, geschweige denn eine optimale Isolierung und Dämmung von Böden und Wänden.
Holz ist ein lebendiger Werkstoff, der immer auf die klimatischen Veränderungen in seiner Umwelt reagiert. Bei hoher Luftfeuchtigkeit dehnen sich die Holzfasern aus, bei warmem und trockenem Klima ziehen sie sich zusammen. Das kann auf Dauer Spannungsrisse an den Möbeln erzeugen.
In welchem Raumklima bleiben alte Holzmöbel am längsten schön?
Bei rund 20-22°C und 50-65% Luftfeuchtigkeit ist gewährleistet, dass sich keine Spannungsrisse bilden oder sich das Holz verzieht.
Die antiken Möbel sollten auch nicht neben der Heizung stehen oder direkt mit der Rückwand an eine Außenwand gestellt werden.
Dadurch kann sich Schimmel bilden, der dauerhafte Schäden an den Möbeln erzeugt und zudem die Gesundheit der Bewohner schädigt.
Holzmöbel pflegen: Auf die richtigen Lichtverhältnisse kommt es an
Eine weitere Gefahr droht durch Ausbleichen. Stehen Holzeinrichtungen direkt in der Sonne, dann wirkt die UV Strahlung auf die Politur und verändert die Farbe, besonders von dunklen Hölzern wie Mahagoni und schönen Intarsien, die an Kontrast und Farbigkeit verlieren.
Dem lässt sich leicht mit einem mechanischen Sonnenschutz wie Vorhängen oder Jalousien entgegen wirken. Am besten ist es, sich überhaupt einen Platz auszusuchen, in dem die Sonneneinstrahlung nicht so intensiv ist.
Fingerspitzengefühl bei der Holzmöbelpflege
Holzmöbel richtig zu pflegen ist keine Zauberei, wenn man die antiken Stücke konsequent nur mit den geeigneten Mitteln behandelt und an einem geeigneten Ort aufstellt. Von eigenmächtigem Abschleifen oder anderen rabiaten Methoden sollte man absehen.
Auch wer sich überhaupt nicht sicher ist, wie vorzugehen ist, sollte nichts überstürzen. Im Zweifelsfall kann stets ein Experte zu Rate gezogen werden, damit die Freude an den Anschaffungen möglichst lange währt und sie auch der Nachwelt erhalten bleiben.