« Lebensmittel lagern und organisieren »
Sie sorgt für Ordnung, erlaubt große Lebensmittelvorräte und lässt das Herz von Hobbyköchen höher schlagen: Die eigene Vorratskammer. Von frisch gepflückten Äpfeln bis zu süßen Verführungen und deftigen Konserven beherbergt sie grenzenlosen kulinarischen Genuss. Wie man die Speisekammer am besten einrichtet, den Durchblick behält und dabei noch rustikalen Charme im Landhausstil integriert, lesen Sie in unserem Artikel.
Stauraum, Ordnung, Übersicht: Die Vorzüge einer Speisekammer
Egal, ob die Gestaltung einer neuen Küche, der Wohnungskauf oder die Konstruktion des Eigenheims bevorsteht: Die Berücksichtigung einer Speisekammer während der Planung lohnt sich aus diversen Gründen. Ein großer Vorteil liegt im Stauraum des Extrazimmers: Nicht nur große Lebensmittelvorräte für die ganze Familie, sondern auch der weiträumige Tiefkühlschrank und große Küchengeräte – von der Eiswürfelmaschine bis zur Fritteuse – finden dort mühelos Platz. Hinzu kommt die optimale Lagerung kälteempfindlicher Lebensmittel: Wer Südfrüchten, Tomaten, Zwiebeln und Kartoffeln keinen Schock im Kühlschrank zumuten möchte, sollte eine Speisekammer einrichten. Ordnung und Überblick sind zwei zusätzliche Pluspunkte des Vorratszimmers: Erstens muss man aufgrund der klaren Sortierung nicht lange nach dem richtigen Produkt suchen, zweitens wird man schnell auf verrottende Lebensmittel aufmerksam. Dass Sie Freiraum in der Küche gewinnen, rechtfertigt das Vorhandensein des Lagerzimmers zusätzlich.
Die potenziellen Nachteile von Speisekammern halten sich in Grenzen: Erstens reduzieren sie die bewohnbare Fläche um ein kleines Stück, zweitens erfordern sie einen gewissen Pflegeaufwand. Letzterer ist jedoch überschaubar und umfasst neben einer ausreichenden Belüftung zur Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung die regelmäßige Schädlingskontrolle.
Planung: Welche Kriterien sollte der Vorratsraum erfüllen?
Wer eine Vorratskammer plant, muss zu Beginn deren Lage berücksichtigen: Optimal ist eine Positionierung des Zusatzraums neben der Küche und gleichzeitig an der Außenwand des Hauses, um kurze Laufstrecken und eine gute Temperaturregelung sicherzustellen. Optimal sind konstante 15 °C. Auch ein Fenster – falls realisierbar – wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Ist dieses nicht einzurichten, muss man eine geeignete Atmosphäre durch eine kontrollierte Belüftungstechnik und/oder einen elektrischen Entfeuchter sicherstellen. 70 Prozent Luftfeuchtigkeit sind im Vorratsraum ideal. Die Fläche sollte je nach Anforderungen zwischen zwei und fünf Quadratmeter betragen; will man später die Vorratskammer einrichten, zahlt sich eine großzügige Deckenhöhe für die vertikale Lagerung in jedem Fall aus. Je größer die Vorratskammer, desto höher die Flexibilität bei der späteren Einrichtung.
Wichtig: Um den Stauraum zu maximieren und Freiheit bezüglich späterer Einrichtungsideen zu gewinnen, sollte die Tür des Vorratsraums immer nach außen zu öffnen sein. Hat man das kleine Zimmer anschließend betreten, ist eine wirksame Ausleuchtung aller Regale unverzichtbar. Clever ist die Installation von LED-Streifen und anderen Leuchtmitteln in verschiedenen Höhen, um die untersten wie obersten Regalebenen nicht in Dunkelheit versinken zu lassen. Stichwort oberste Regalebenen: Eine Leiter (fest am Schrank installiert oder faltbare Trittleiter) ist der beste Freund, wenn man eine hohe Vorratskammer einrichten möchte.
Vorratskammer einrichten im Landhausstil: Unsere Tipps
Das Wichtigste haben wir noch nicht erwähnt: Die Regale in der Vorratskammer. Achten Sie in erster Linie auf flexible Regalsysteme, die vom Getränkekasten in der untersten Ebene bis zu kleinen Gläsern in Griffhöhe verschiedenste Objektgrößen aufnehmen können. Gläserne Regalböden sind beim Einrichten ein sinnvolle Idee, weil sie von unten klare Sicht auf die Vorräte der höhergelegenen Ebenen bieten. Dem rustikalen Landhausstil widerspricht das transparente Konzept nicht: Ein massives Holzregal kann in Verbindung mit gläsernen Elementen zu einer spannenden Fusion zweier Wohnstile führen. Uriges Raumgefühl trifft praktischen Nutzen – keine Einrichtungsideen sind im Vorratsraum verboten.
Aber warum eigentlich Massivholz im Landhausstil? Wir möchten nicht abstreiten, dass ein schlankes Regal aus Metall oder kostengünstige Varianten aus Verbundholz hervorragend für die Speisekammer geeignet sein können. Doch in eine Umgebung, die von lauter natürlichen Zutaten wie Getreide, Milch, Eiern und Gemüse geprägt ist, passt die hölzerne, naturnahe Rustikalität des Landhausstils am besten. Auch die Stabilität, gefühlte Wertigkeit und Haltbarkeit des „echten“ Holzes wird von keinem anderen Material erreicht – von der positiven Wirkung des atmenden Naturmaterials auf das Raumklima ganz zu schweigen.
Die Ideen sind grenzenlos: Nostalgische Regale aus der Gründerzeit können ebenso nützlich die Vorratskammer einrichten wie eine ganze Bücherwand inklusive Leiter – eine große Speisekammer vorausgesetzt. Ist das Raumangebot kompakter, sorgt die Einrichtung mit schmalen Vitrinenschränken und schwebenden Regalen für die Ausnutzung des letzten Quadratzentimeters. Durch die hohe Tragfähigkeit des Massivholzes können Sie auch über ein separates Regal für große Objekte wie beispielsweise Küchengeräte nachdenken, welche problemlos von den schweren Regalböden getragen werden. Um den Platz optimal zu nutzen empfehlen sich außerdem Eckschränke.
Lebensmittel lagern: Was kommt wohin?
Was bringt die praktischste Einrichtung, wenn sie falsch genutzt wird? Um die Wohnideen des Vorratszimmers im Alltag ebenso effizient zu nutzen wie die Lebensmittel selbst, haben wir einige Tricks parat. Ein wichtiger Ratschlag ist die Sortierung der Nahrungsmittel nach Häufigkeit der Nutzung: Benötigt man Mehl, Zwiebeln und Kartoffeln täglich in der Küche benötigt, sollten diese Zutaten nicht in der letzten Ecke der Vorratskammer liegen. Gleichzeitig empfiehlt sich eine Ordnung der Lebensmittel nach Verfallsdatum, wobei man die haltbarsten Einkäufe nach hinten stellt, um beim Betreten der Speisekammer sofort die schnell zu verbrauchenden Waren zu bemerken. Zur Vermeidung eines raschen Verfalls gilt: Angebrochene Lebensmittel sollte man in luftdichte Behältnisse füllen. Wir achten dabei auf sogenannte „lebensmittelechte“ Vorratsbehälter, um eine Gesundheitsgefährdung und geschmackliche Beeinträchtigung auszuschließen. Gleichzeitig sollte man die Vorratskammer so einrichten, dass direkt lagerbare Produkte (zum Beispiel Konserven) von jenen getrennt sind, die umgefüllt werden (etwa Mehl, Müsli).
Außerdem unverzichtbar: Regelmäßiges Aufräumen, um Übeltäter wie etwa eine vergammelte Kartoffel schnell zu entdecken und Schädlingen keine Chance zu geben. Achtet man beim Einrichten auf eine räumliche Trennung zwischen Gebrauchsgegenständen und Lebensmitteln, fallen das Halten von Ordnung und einer hygienischer Atmosphäre leichter. Wer ein besonderes Maß an Ordnung bevorzugt, kann zum Lebensmittel lagern auf eine Bestandsliste der Vorräte zurückgreifen, die zur Planung der Mahlzeiten in den kommenden Tagen herangezogen wird.